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Deutsche Klebstoffindustrie: Keine verlässliche Prognose für 2020

Deutsche Klebstoffindustrie: Keine verlässliche Prognose für 2020 Posted on 19. November 2020

Die deutsche Klebstoffindustrie konnte im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzplus von 1,5 Prozent verzeichnen. Eine verlässliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ist aufgrund der aktuellen sozioökonomischen Situation durch die COVID-19-Pandemie derzeit nicht möglich. Nichtsdestotrotz ist die deutsche Klebstoff­industrie im europäischen als auch internationalen Wettbewerbsumfeld weiterhin sehr gut aufgestellt.

„Angesichts eingetrübter Wachstumsprognosen hat sich die deutsche Klebstoffin­dustrie 2019 in einem anhaltend heterogenen und volatilen wirtschaftlichen Umfeld bewegt“, so Dr. Boris Tasche, Vorstandsvorsitzender des Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK). 2019 konnte die Klebstoffindustrie über alle Schlüsselmarktsektoren be­trachtet ein Gesamtwachstum von etwa 1,5 Prozent generieren und damit einen Ge­samtmarktumsatz von 4 Milliarden Euro realisieren. Dabei waren im Wesentlichen die baunahen Klebstoffabnehmerbranchen Wachstumstreiber.

Keine Prognose für 2020 möglich

Nach einer insgesamt zufriedenstellenden Marktentwicklung für Klebstoffe in den ersten beiden Monaten wurde die deutsche Klebstoffindustrie im März 2020 von der globalen Coronavirus-Pandemie getroffen, wobei der Grad der Betroffenheit in den verschiedenen Schlüsselmärkten unterschiedlich ausgeprägt war.

Während Hersteller von Produkten für die Automobilindustrie bzw. den Zulieferbe­reich unmittelbar und im vollen Umfang vom sofortigen Shutdown dieses Marktseg­mentes betroffen waren, verzeichneten die Anbieter von Klebstoffsystemen insbe­sondere in den Bereichen (Lebensmittel-) Verpackungen, Hygieneartikel, Medizin, Medizintechnik, Pharmazie sowie im Marktsegment Elektronik nach wie vor stabile Umsätze. Klebstoffe für den handwerksnahen und für den Konsumgüterbereich spürten zunehmend mehr die Auswirkungen der aktuellen Kaufzurückhaltung der Bevölkerung.

„Vor dem Hintergrund der aktuellen sozioökonomisch volatilen und fragilen Situation ist eine auch nur annährend verlässliche bzw. seriöse  Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung der deutschen Klebstoffindustrie für das Jahr 2020 derzeit nicht möglich“, erklärt Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des IVK.

Wirtschaftliche Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Die COVID-19-Pandemie ist nicht nur eine globale Gesundheitskrise, sie wird auch erheblich die Weltwirtschaft mit noch nicht absehbaren Folgen negativ belasten. Trotz des Risikos, dass internationale Lieferketten durch Produktionsausfälle oder Grenzschließungen beeinträchtigt werden, sind seit Beginn der Pandemie alle wichtigen Klebrohstoffe gut bis sehr gut verfügbar.

Da die Entwicklung der Wirtschaft direkt an die Entwicklung des weltweiten Infektionsgeschehens geknüpft ist, geht die größte Bedrohung für die deutsche Klebstoffindustrie von erneuten „harten“ Lockdowns sowie von Schließungen von Produktionen durch Verdachtsfälle aus.

Deutsche Klebstoffindustrie im europäischen und internationalen Wettbewerbsumfeld

Ungeachtet möglicher wirtschaftlicher Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ist die deutsche Klebstoffindustrie derweil sowohl europäisch als auch international sehr gut aufgestellt. Mit einem globalen Marktanteil von mehr als 19 Prozent ist sie Weltmarkt­führer, und auch in Europa belegt die Branche mit einem Klebstoffverbrauch von 27 Prozent und einem Klebstoffproduktionsanteil von über 34 Prozent jeweils die ersten Plätze.

Weltweit werden mit Kleb- und Dichtstoffen, Klebebändern und Systemprodukten jährlich etwa 61 Milliarden Euro umgesetzt. Die überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Klebstoffindustrie agiert international: Ein Großteil der Unternehmen produziert in Deutschland und exportiert weltweit. Darüber hinaus bedienen deutsche Klebstoffunternehmen die Weltmärkte aus ihren mehr als 200 lokalen Produktionsstandorten außerhalb Deutschlands.

Mit beiden Geschäftsmodellen generiert die deutsche Klebstoffindustrie weltweit einen Umsatz von annähernd 12 Milliarden Euro. Aus Deutschland heraus werden mehr als 1,7 Milliarden Euro Export getätigt, weitere 8,1 Milliarden Euro Umsatz generieren deutsche Klebstoffhersteller lokal aus ihren ausländischen Produktions-werken. Der deutsche Markt hat ein Umsatzvolumen von 4 Milliarden Euro pro Jahr. Durch den Einsatz von „Klebstoffsystemen erdacht in Deutschland“ in fast allen produzierenden Industriebranchen und in der Bauwirtschaft generiert die Klebstoff-industrie eine indirekte Wertschöpfung von deutlich über 400 Milliarden Euro im Inland; weltweit beläuft sich die Wertschöpfung auf mehr als 1 Billion Euro.

Diese starke Position resultiert unmittelbar aus innovativen technologischen Entwicklungen für ausnahmslos alle Schlüsselmarktsegmente und Anwendungsbereiche, für die die Klebstoffindustrie als Systempartner praxisorientierte und wertschöpfende Lösungen anbietet.

Weitere Informationen: www.klebstoffe.com, www.klebstoffe.com/presse

Über den Industrieverband Klebstoffe e.V.

Der Industrieverband Klebstoffe vertritt die wirtschaftspolitischen und technischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden, Verbrauchern und wissenschaftlichen Institutionen. Dem IVK gehören annähernd 150 Klebstoff-, Klebeband-, Dichtstoff- und Klebrohstoffhersteller sowie wissenschaftliche Institute und Systempartner an. Der IVK ist – auch im globalen Wettbewerbsumfeld – der größte und im Hinblick auf das angebotene Serviceportfolio gleichzeitig der weltweit führende Verband im Bereich Klebtechnik. Insgesamt beschäftigt die deutsche Klebstoffindustrie mehr als 13.000 Mitarbeiter/-innen.

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