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Kreditprozesse: Es darf noch digitaler werden!

Kreditprozesse: Es darf noch digitaler werden! Posted on 9. März 2020

Sind Sparkassen und Genossenschaftsbanken digital genug aufgestellt, um auf die Herausforderungen im gewerblichen Kreditgeschäft reagieren zu können? Dieser Frage ist das Hamburger Beratungs- und Softwarehaus PPI AG nachgegangen und hat bundesweit Verantwortliche in den Kreditabteilungen der Institute befragt. Das Ergebnis der neuen Studie „Digitalisierung – Der gewerbliche Kreditprozess im Wandel“: Die Möglichkeiten der digitalen Transformation sind noch lange nicht ausgereizt, eine konsequente Fortführung bringt weitere Verbesserungen bei Qualität und Schnelligkeit mit sich. „Während die elektronische Kreditakte nahezu Standard ist, werden solche Dinge wie Workflowsteuerung oder die Nutzung des digitalen Finanzberichts bei vielen Studienteilnehmern vernachlässigt. Hier schlummert noch Optimierungspotenzial“, sagt Michael Wiemker, Senior Consultant bei der PPI AG.

Positive Entwicklung sollte weitergehen
Gerade bei Marktfolgeprozessen – also Kreditentscheidung und -gewährung, Bestandsverwaltung, Risikomanagement und Bearbeitung notleidender Darlehen – hat die digitale Transformation in den vergangenen beiden Jahren die einzelnen Prozessschritte bereits positiv verändert: 73 Prozent der Befragten sind mit der Ausgestaltung des gewerblichen Kreditprozesses sehr zufrieden oder eher zufrieden. Dennoch gibt es konkreten Handlungsbedarf. Insbesondere bei der Kreditgewährung (91 %), Kreditentscheidung (82 %) und Bestandsverwaltung (82 %) wird noch Optimierungspotenzial durch Digitalisierung gesehen. So liegt die Dauer für eine Kreditentscheidung aktuell bei maximal fünf Tagen. „Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert, obwohl die Prozesse durchweg digitaler geworden sind. Hier sind noch Verbesserungen nötig und auch möglich“, sagt Thomas Paulat, Manager bei der PPI AG.

Die Werkzeuge existieren
Beim Blick auf die verwendeten Tools fällt auf: Eine digitale Kreditakte ist nahezu Standard, 80 Prozent der befragten Banken nutzen diese. Anders sieht es bei digitalen Finanzberichten aus, die den Kreditinstituten als Einkommensunterlagen in elektronischer Form dienen könnten. Zehn Prozent nutzen diese Informationsquelle gar nicht, 20 Prozent planen Einführungsprojekte und 70 Prozent nutzen sie teilweise. In vollem Funktionsumfang kommen sie bei keinem der befragten Institute zum Einsatz. Auch verwenden gerade einmal 40 Prozent der Befragten Workflowsteuerungstools, die laufend Informationen zu Bearbeitungsstand und -dauer der einzelnen Kreditengagements liefern. Immerhin planen aber 30 Prozent der Banken eine Einführung eines solchen Tools in naher Zukunft.

Interessant: Die im Rahmen von PSD II erleichterte Möglichkeit der Umsatzdatenanalyse von Fremdkonten wird faktisch gar nicht genutzt und ist größtenteils auch nicht geplant. „An sich sind die Werkzeuge für weitere Prozessverbesserungen vorhanden, die Institute machen sich auch Gedanken über den potenziellen Einsatz. Aber zumindest in Teilbereichen besteht großer Nachholbedarf“, sagt Michael Wiemker.

Das manifestiert sich nicht zuletzt bei den Prozessen für notleidende Kredite. Eine automatische Übertragung an die Folgebearbeitung haben nur 40 Prozent der befragten Banken eingerichtet. 60 Prozent beurteilen die Übergabe der entsprechenden Engagements in den Bereich Non Performing Loans (NPL) als aufwändig oder sehr aufwändig. Auch die Informationen des hauseigenen Frühwarnsystems sehen nur 40 Prozent der Teilnehmer als ausreichend an.

Studiendesign
Im Fokus der Studie stehen Kredite an kleine und mittlere Gewerbe- und Firmenkunden, die weniger als zehn Millionen Euro Jahresumsatz ausweisen. Die Mehrzahl der befragten Sparkassen und Genossenschaftsbanken hat eine Bilanzsumme von maximal vier Milliarden Euro und bis zu 1.000 Mitarbeiter. Die Erhebung fand als Online-Befragung zwischen Dezember 2018 und Mai 2019 statt. Schwerpunktmäßig wurden vor allem die Marktfolgeprozesse untersucht.

Die Studie „Digitalisierung – Der gewerbliche Kreditprozess im Wandel“ kann kostenlos bei der PPI AG angefordert werden: www.ppi.de/kreditstudie19

Über die PPI AG

Die PPI AG ist seit über 30 Jahren als Beratungs- und Softwarehaus erfolgreich für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister tätig. Als stabil wachsende Aktiengesellschaft in Familienbesitz verknüpfen wir Fach- und Technologie-Know-how, um Projekte kompetent und unkompliziert umzusetzen. Im Zahlungsverkehr nehmen wir in Europa mit unseren Standardprodukten eine marktführende Stellung ein. Mehr als 700 Mitarbeiter konzentrieren sich dabei ganz auf den Erfolg unserer Kunden.

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