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Bis 2030 fehlen im Rheinland 345.000 Fachkräfte

Bis 2030 fehlen im Rheinland 345.000 Fachkräfte Posted on 29. Juni 2018

Der Fachkräftemangel ist in der Metropolregion Rheinland das Konjunkturrisiko Nummer eins. Das ist das zentrale Ergebnis des ersten gemeinsamen Fachkräftereports der IHK-Initiative Rheinland. Die Ergebnisse der Broschüre „Gemeinsam für Fachkräfte im Rheinland. Report zur Fachkräfteentwicklung 2018“ stellten Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie für die IHK-Initiative Rheinland Stefan Hagen, Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg, und Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, als für den Fachkräftereport verantwortliche IHK bei einem gemeinsamen Pressegespräch vor.

Im Rheinland übersteigt die Fachkräftenachfrage das -angebot deutlich. Im Jahr 2019 soll der Bedarf seinen Höhepunkt erreichen. Dann werden 3.156.000 Fachkräfte gesucht. Auf der Angebotsseite stehen ihnen 2.942.000 Fachkräfte gegenüber. Der Engpass liegt bei 214.000 Fachkräften, das entspricht 6,8 Prozent der Nachfrage. Bis 2030 fehlen 345.000 Fachkräfte, davon 306.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte in IT, Industrie, Pflege, Büroberufen, Handel, Gastronomie.

„Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zu einer der größten Herausforderungen für unseren Wohlstand. Für uns bedeutet das Gegensteuern und gemeinsam nach Lösungen suchen. Wir müssen die duale Ausbildung stärken. Wir müssen Netzwerke zur Fachkräftesicherung entwickeln“, so Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. „Wir sollten aber bei unseren Anstrengungen auch all jene nicht aus den Augen verlieren, deren Einstieg ins Berufsleben nicht schnurstracks geradeaus verlief. Sie müssen wir mit unseren Maßnahmen zur Fachkräftesicherung genauso erreichen, wie die oftmals besonders motivierten Schulabgänger und Zuwanderer.“

„Der Dreiklang aus Ausbildung, Arbeitsplatzsicherung und Weiterbildung ist das Herzstück einer vorausschauenden Arbeitsmarktpolitik für NRW“, sagte IHK-Präsident Stefan Hagen: „Deshalb gilt es, die Maßnahmen konzeptionell auf einander abzustimmen, aber auch regionalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen wie etwa den bereits bestehenden regionalen Konsensrunden oder dem Bündnis für Fachkräfte in Bonn/Rhein-Sieg.“ Wichtig sei die Werbung für das duale System durch Wirtschaft und Landesregierung. Hier erwähnte Hagen die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Berufsschulen, eine stärkere Anerkennung der höheren beruflichen Bildung (Bachelor oder Master Professional) sowie die bessere Durchlässigkeit von beruflicher zu akademischer Bildung (Zulassung von Fachwirten und Meistern in Master-Studiengänge). Ferner appellierte Hagen an den Minister, bestehende Programme zur Werbung für das duale System zu stärken oder weitere insbesondere für Zielgruppen wie Studienaussteiger einzuführen.

„Fachkräfte sind der wichtigste Wettbewerbsfaktor für Unternehmen im Rheinland, wobei vor allem Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung fehlen“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille. Branchenübergreifend werden die Unternehmen in 2019 insgesamt 2.911.000 Mitarbeiter mit einer dualen Ausbildung suchen. Beruflich Qualifizierte mit kaufmännischer Ausrichtung sind besonders gefragt. Akademisch qualifizierte Personen werden deutlich weniger gesucht als Fachkräfte mit dualer Ausbildung. Die Nachfrage nach Akademikern soll 2019 bei 245.000 Personen liegen, das Angebot bei 215.000. Hochschulabsolventen sind gesucht, wenn sie Betriebswirtschaft, Informatik oder ein Ingenieurfach studiert haben. Die Nachfrage nach Juristen wird in den kommenden Jahren sinken.

In absoluten Zahlen sind im Rheinland im Jahr 2018 vor allem Büro- und Sekretariatsberufe gefragt, gefolgt von Berufen in der Unternehmensorganisation und -führung. Relativ gesehen, haben vor allem Veranstaltungsmanagement, Tourismus und Sport sowie Maschinenbau und Betriebstechnik große Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Im Jahr 2030 werden bei den absoluten Zahlen die Büro- und Sekretariatsberufe den Prognosen zufolge weiterhin an der Spitze der Engpassgruppen stehen. Dann folgen soziale Berufe. Relativ sollen dann vor allem technische Fachkräfte fehlen. Außerdem werden Fachkräfte aus Mechatronik und Automatisierungstechnik, Forschung und Entwicklung sowie Bau, Architektur und Vermessung besonders gefragt sein.

Hille: „Die IHKs beraten ihre Mitgliedsunternehmen mit zahlreichen Aktivitäten und Programmen zur Suche nach geeigneten Auszubildenden und zur Fachkräftesicherung, um Fachkräfte zu finden und zu binden.“ Dabei sprach er insbesondere die Vermittlung von Auszubildenden, den Einsatz von Ausbildungsberatern, die Vermittlung von Studienaussteigern als Auszubildende, diverse Aktivitäten im Bereich Schule und Wirtschaft sowie die Weiterbildung und Qualifizierung der Fachkräfte an.

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