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Kreislaufwirtschaft basierend auf Logistik

Kreislaufwirtschaft basierend auf Logistik Posted on 10. Mai 2018

Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht es, den Prozess der Implementierung von Innovationen zu beschleunigen und neue Kunden zu gewinnen, die an nachhaltiger Entwicklung interessiert sind. Die abfallfreie Kreislaufwirtschaft will bis 2030 Kapital von mehr als 3,66 Billionen Euro freisetzen. Die Logistik soll dabei in den neu entstehenden Geschäftsmodellen als wesentlicher Erfolgsfaktor fungieren. Wie kann die Logistikbranche die Bedingungen einer Kreislaufwirtschaft erfolgreich übernehmen?

Logistiklieferanten in der Kreislaufwirtschaft und ihre Geschäftspartner in der Lieferkette sollten größere Möglichkeiten für den Informationsaustausch entwickeln und neue Transportdienstleistungen einführen, die die Infrastruktur an die Bedürfnisse der Kreislaufwirtschaft anpassen. In einer Kreislaufwirtschaft zirkulieren Materialien ständig in vielen verschiedenen Lieferketten und werden niemals zu Abfallprodukten umgewandelt. Die größten logistischen Herausforderungen in einer Kreislaufwirtschaft sind die schlechte Vorhersehbarkeit des Materialflusses, deren geringer finanzieller Wert und die vielfältigen Eigenschaften von Gütern.

Viacheslav Tureiko, Direktor für Geschäftsentwicklung bei der internationalen Logistik- und Transportkapitalgruppe AsstrA-Associated Traffic AG behauptet, dass die Logistikkosten bei den Geschäftsprozessen der Kreislaufwirtschaft der wichtigste Faktor bei der Einschätzung des wettbewerbsfähigen Produktpreises darstellen. Aus diesem Grund legen produzierende Unternehmen, die billige Materialien verwenden, großen Wert auf Transportkosten und entwickeln meist eigene Logistiksysteme.

Logistikdienstleister (Third Party Logistics (3PL)) sind nicht gerade erpicht darauf, billige verarbeitete Rohstoffe zu transportieren. Die Margen beim Transportieren teurer Ladungen sind nämlich deutlich höher.3PL-Dienstleister können beim Transportieren billiger Ladungen profitable Gewinne dank enormer Mengen seitens eines Herstellers erzielen, der zum Beispiel seine gesamte Logistik an ein anderes Unternehmen auslagert. Der Schwerpunkt sollte auf der Konsolidierung des Volumens und der Entwicklung einer effektiven Logistikkette auf einer bestimmten Handelsroute liegen” – merkt Viacheslav Tureiko an.

Neue logistische Möglichkeiten auf Grundlage der Kreislaufwirtschaft werden auch mit den Präferenzen von Unternehmen und Verbrauchern verbunden sein, die sich entscheiden, Dienstleistungen zu nutzen, statt sich selbst zu engagieren. Wirtschaftliches und nachhaltiges Supply Chain Management wird zu einer der Grundfähigkeiten erfolgreicher Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft avancieren. Vollständig digitalisierte Lieferketten, die alle Prozesse von der Konzeption bis zur Produktion und Logistik abdecken, werden vielen der anstehenden Herausforderungen gerecht werden. Zu den Faktoren, die nicht übersehen werden dürfen, gehören genaue Überwachung, Rückverfolgbarkeit und aktuelle Logistiklösungen.

Laut einer aktuellen Umfrage von UPS gaben 56 % der Befragten an, dass ein Rückerstattungsbonus in Form von Bargeld dazu beitragen könnte, die Rückgabe und Wiederverwendung von Konsumgütern, deren Komponenten und verwandten Materialien mit einem kurzfristigen Ablaufdatum sicherzustellen. 47 % der Befragten sind der Meinung, dass die Rückgabe eines Produktes in einem stationären Geschäft gleich gut ist und 42 % der Befragten waren der Ansicht, dass Produkte über vorausbezahlten Versand zurückgegeben werden könnten.

Die eindeutigsten Geschäftsbeispiele in der Elektronikindustrie

Der gleichen Umfrage zufolge kennen die meisten Logistikdienstleister interessante Geschäftsfälle in der Kreislaufwirtschaft nicht. Dennoch prägen die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft zunehmend häufiger den Alltag in der Transportbranche. Ein Beispiel der „Grünen Logistik” sind Frachtfahrten in beide Richtungen, auch Backhauls genannt, auf die AsstrA in den letzten Jahren stark fokussiert ist, indem sie neue Routen hinzufügt und die zukünftige Expansion zielgerichtet plant. Vitaly Verbilovich, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei AsstrA, fügt hinzu, dass AsstrA im Jahr 2018 Hin- und Rücktransporte hauptsächlich in folgenden Richtungen realisierte: Weißrussland-Deutschland-Weißrussland, Frankreich-Russland-Frankreich, Ukraine-Tschechien-Ukraine, Polen-Weißrussland-Polen, Russland-Rumänien-Russland und Russland-Polen-Russland.

Im Jahr 2018 umfasste der Großteil der Rücktransporte den Transport von Baustoffen, Chemikalien, Holz und Papier sowie von Lebensmitteln” – fügt Vitaly Verbilovich hinzu. Der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von AsstrA prognostiziert ebenfalls einen Anstieg der Nachfrage nach Fahrten in beide Richtungen mit Frachten aus der Hi-Tech- und FMCG-Branche.

Was den Transport von recycelten Materialien angeht, so beziehen sich die eindeutigsten Geschäftsfälle in den zirkulären Lieferketten auf eine Ladung, die aus gebrauchten Fertigprodukten anstelle von Rohmaterial besteht. Die Verarbeitung von Recyclingmaterialien erfordert Flexibilität von Lagerungs- und Transportdienstleistern, die auf eine zunehmende Anzahl von IT-Lösungen angewiesen sind. Die Kreislaufwirtschaftslogistik umfasst eine moderne Technologie, die Sensordaten über den gesamten Transportzyklus sammelt und diese den Partnern und Lieferanten in Echtzeit zur Verfügung stellt.

Wie erwartet ist die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsmodells im Technologiesektor am wünschenswertesten, da die Wiederverwendung von Elektronikteilen, die sich leicht in Aufnahmemodelle integrieren lassen, genutzt wird. Logistiklösungen wie vorausbezahlte Versandetiketten, intelligente Verpackungs- und Empfangssysteme sollen dazu beitragen, die Marktnachfrage zu befriedigen.

Die eindeutigsten Beispiele der Kreislaufwirtschaft inspirieren andere Beteiligte

Zu Beginn des Jahres 2018 zeigten die Ergebnisse einer Studie von GreenBiz Growth zur Kreislaufwirtschaft, dass 47 % der Manager für nachhaltige Entwicklung der Auffassung waren, dass die Kreislaufwirtschaft für ihre Aktivitäten äußerst wichtig ist. 50 % der Befragten gaben an, dass sie etwas mit der Kreislaufwirtschaft zu tun haben. Hingegen waren 97 % der Wirtschaftsführer der Ansicht, dass die Logistik eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Übergang zum Kreislaufwirtschaftsmodell spielt.

Eines der eindeutigsten Beispiele für die Kreislaufwirtschaft ist Nespresso, d. h. ein globales Unternehmen, das das Rücknahmeprogramm nutzt, bei dem Verbraucher gebrauchte Kapseln mit Kaffee in Säcken zum Recycling abgeben können, wo auch immer sie sich befinden. Die Aluminiumkapseln werden vom Kaffeesatz getrennt, bevor sie zu Metall geschmolzen werden, um in neuen Produkten verwendet zu werden. Der verbrauchte Kaffeesatz wird als hochwertiger Dünger an Gartencenter, Stadtbehörden und Haushalte verkauft.

Die Carlsberg-Gruppe hat sich mit der dänischen Firma ecoXpac, dem Innovation Fund Denmark und der Dänischen Technischen Universität zusammengetan, um eine vollständig biologisch abbaubare Bierflasche aus Holzfasern zu entwickeln. Das ultimative Ziel ist die vollständige Eliminierung von Verschwendung durch die Schaffung nachhaltiger Produkte.

Auch die dänische Kartoffelverarbeitungsgenossenschaft KMC hat begonnen, Restkartoffelfasern zu einem wertvollen, proteinreichen Lebensmittelzusatz für die Lebensmittelindustrie zu verarbeiten. Es ist möglich, Stärke und Fasern aus Kartoffeln zu extrahieren und zu verarbeiten, wodurch die Produktion jeder Kartoffel zugunsten der Kartoffelanbauer maximiert wird. Die Lebensmittelindustrie verwendet die Fasern als effiziente Nährstoffergänzung.

Ein anderes Beispiel ist der finnische Düngemittelhersteller Ecolan, eine Tochtergesellschaft von Honkajoki Oy. Ecolan produziert das organische Düngemittel Agra aus Fleisch- und Knochenmehl. Rohstoffe werden zu einem Pulver verarbeitet, das dann mit anderen Zutaten vermischt wird, um den Dünger herzustellen.

Solche Beispiele werden stark zunehmen und die Logistik wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen, indem sie die Rückgaben und andere Möglichkeiten zur Steigerung der Verbraucherbeteiligung und zur Senkung der Kosten von allen Seiten durch Optimierung von Ladungen und Rücktransporten ermöglicht.

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