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2026 Global Investment Outlook: Keep It Turning

2026 Global Investment Outlook: Keep It Turning Posted on 2. Dezember 2025

 

– Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Phase des Übergangs, nicht des Abschwungs
– Diversifizierung in einem System kontrollierter Unordnung
– Investoren sollten eine globale Perspektive einnehmen

2026 wird ein Jahr des Übergangs sein. Die Weltwirtschaft passt sich einem Regime der „kontrollierten Unordnung“ an, in dem eine technologische Revolution eine bereits multipolare Welt neu gestaltet, die mit geopolitischen Spannungen und fiskalischen Problemen konfrontiert ist. Geopolitik, der Policy-Mix und erhöhte Inflation sind zu strukturellen Faktoren geworden. Diese Veränderungen werden prägen, wie sich der wirtschaftliche und finanzielle Zyklus 2026 entfalten wird.

Der Zyklus verlängert sich weiter – gestützt durch die als im Markt vorhandene Liquidität, geldpolitische Lockerungen, industriepolitische Verschiebungen und – bislang – einen geringen Durchschlag der Zölle in die Realwirtschaft. Mehrere Faktoren könnten eine Umkehr bewirken, darunter Risiken im Zusammenhang mit der hohen Staatsverschuldung in wichtigen Volkswirtschaften, hoher Marktkonzentration und -bewertungen, der Glaubwürdigkeit der Zentralbanken sowie mögliche Stabilisierungspunkte der Realzinsen.

Massive KI- und technologiebezogene Investitionen sowie solides Gewinnumfeld könnten die Bewertungen länger auf einem höheren Niveau halten. Gleichzeitig deuten die laufenden Veränderungen auch auf höhere strukturelle Risiken und unvorhersehbare Wendungen in den Handels- und Kapitalströmen hin.

Monica Defend, Leiterin des Amundi Investment Institute: Die Wirtschaft stellt sich auf ein neues Regime der ‚kontrollierten Unordnung‘ ein. Der technologische Wandel, fiskalische Impulse und industriepolitische Maßnahmen halten die Konjunktur aufrecht und lassen neue Gewinner entstehen. Zugleich wird Inflation zu einem strukturellen Faktor, den Investoren ebenfalls in ihren Allokationen berücksichtigen müssen.”

Vincent Mortier, Group CIO bei Amundi„Diversifizierung bleibt die wirksamste Absicherung in einer Welt konzentrierter Aktienmärkte und hoher Bewertungen. Investoren müssen ihre Portfolios über Stile, Sektoren, Unternehmensgrößen und Regionen hinweg neu austarieren, um Risiken zu begrenzen und Chancen zu nutzen, insbesondere in den Schwellenländern und bei europäischen Anlagen.“

Thomas Kruse, CIO bei Amundi Deutschland: „Für 2026 erwarten wir eine moderate Wachstumsverlangsamung. Doch trotz der erhöhten Zollsätze und den zunehmenden Handelsspannungen erweist sich die Konjunktur auch unterstützt durch eine expansive Zentralbankpolitik als ausgesprochen robust. Unterstützend wirken hier ebenfalls die hohen Investitionen der Technologiefirmen in die künstliche Intelligenz. Europas Attraktivität dürfte aufgrund der Reformen im Verteidigungs- und Infrastrukturbereich über die Zeit weiter zunehmen. Attraktiv erscheinen hier die Segmente der Investment-Grade Anleihen sowie Small- und Mid-Caps“

Helen Windischbauer, Head of Multi Asset Solutions bei Amundi Deutschland: „Investoren sollten global denken, um der zunehmenden Aktienmarktkonzentration zu begegnen und US-fiskalische Ungleichgewichte zu adressieren; unser Fokus reicht über die KI-Rallye hinaus und umfasst sowohl defensive als auch zyklische Themen, während Anleihen höherer Qualität und inflationsgeschützte Anleihen im Mittelpunkt stehen.Schwellenländer-Anlagen sehen wir insgesamt positiv.“

ZENTRALES SZENARIO: EIN ÜBERGANG, KEIN ABSCHWUNG

Im Jahr 2026 dürften die zurückhaltende Geldpolitik der Zentralbanken und weltweite Investitionen in Technologie, Verteidigung und Infrastruktur weiterhin Impulse für eine Phase des Konjunkturzyklus liefern, die sich ansonsten verlangsamen würde.

  • Das globale Wachstum schwächt sich ab, zeigt sich jedoch insgesamt widerstandsfähig, dank Innovationen, die durch Investitionen und Maßnahmen zur strategischen Autonomie vorangetrieben werden. Die Inflationsrisiken bestehen fort, bedingt durch prozyklische Maßnahmen, die ständige Neuausrichtung der Lieferketten und die Herausforderungen durch die Energiewende. Eine im Großen und Ganzen angemessene Geldpolitik wird zunehmend durch die Dominanz der Fiskalpolitik unter Druck gesetzt. Wir erwarten ein globales BIP-Wachstum von 3,0 % für 2026 und von 3,1 % für 2027 (nach 3,3 % im Jahr 2025), wobei die Industrieländer durchschnittlich 1,4 % und 1,6 % und die Schwellenländer 4,0 % und 4,1 % erreichen dürften.
  • Das US-Wachstum dürfte in den kommenden Quartalen nur leicht nachgeben, bevor es 2026 auf 1,9 % und 2027 auf 2,0 % anzieht – weiterhin unter seinem Potenzial. Das derzeitige Tempo von KI- und Technologieinvestitionen scheint nicht nachhaltig und dürfte sich abschwächen, bevor breite Produktivitätsgewinne entstehen. Der Konsum – weiterhin ein zentraler Wachstumstreiber – sollte sich aufgrund über dem Ziel liegender Inflation, schwächerer Einkommens- und Arbeitsmarktdynamik sowie zunehmender Belastungen für Haushalte mit geringerem Einkommen abschwächen. Wir erwarten zwei Zinssenkungen der Fed in der ersten Jahreshälfte 2026 auf 3,25 %, und einen schwächeren USD – allerdings mit keinem linearen Verlauf.
  • In Europa erwarten wir ein Wachstum unter Potenzial von 0,9 % im Jahr 2026, gefolgt von 1,3 % im Jahr 2027, sowohl in der Eurozone als auch im Vereinigten Königreich. Die Entwicklung in Europa hängt von der Binnennachfrage, geldpolitischer Unterstützung und der effektiven Umsetzung geplanter Reformen ab. Ziel dieser Reformen ist es, das makrofinanzielle System zu transformieren und private Investitionen mittelfristig in Richtung strategischer Autonomie zu lenken. Der deutsche Plan ist ein Game Changer, jedoch dürfte die fiskalische Gesamtausrichtung der Region neutral bleiben, da hohe Schulden und Fiskalregeln viele Länder zu Konsolidierung zwingen. Höhere Verteidigungsausgaben könnten die Erholung weiter unterstützen. Wir erwarten, dass die EZB stärker lockert als der Markt derzeit einpreist – auf 1,5 % bis Mitte 2026 – und dass die BoE die Zinsen auf 3,25 % senkt.
  • Schwellenländer-Anlagen bieten vielfältige Chancen. Schwellenländer profitierten im Jahr 2025 von günstigeren globalen Finanzbedingungen, einer ausgewogenen Innenpolitik und einer vorgezogenen Exportnachfrage. Das Wachstum dürfte sich stabilisieren, aber weiterhin über dem der Industrieländer liegen. Die vorsichtige geldpolitische Lockerung sollte anhalten, ohne dass Anzeichen für eine Dominanz der Fiskalpolitik erkennbar sind. Asien bleibt der primäre Wachstumsmotor – trotz moderaterem Wachstum in China (4,4 % / 4,2 %) und Indien (6,3 % / 6,5 %). In Lateinamerika könnte eine Reihe von Wahlen zu einer wirtschaftsfreundlicheren Politik führen. Auch strukturelle Kräfte spielen eine Rolle: geopolitische Neuausrichtung, Umgestaltung der Lieferketten und ein sich verschärfender technologischer Wettlauf, in dem Asien hervorsticht.
  • Risiken für unser Basisszenario kommen aus verschiedenen Richtungen. Die Abwärtsrisiken sind erheblich, aber es besteht auch ein gewisses Aufwärtspotenzial. Negative (geo-)politische oder finanzielle Schocks – einschließlich fiskalischer Dominanz oder finanzieller Repression – könnten einen Markteinbruch auslösen, etwa durch eine Verschlechterung der Erwartungen über die künftige Stabilisierung von Inflation oder Zinsen, durch schlechter als erwartete Unternehmensgewinne oder Investitionen oder durch eingeschränkte Liquidität. Umgekehrt würden abnehmende geopolitische Spannungen oder Zollkonflikte, steigende investitionsgetriebene fiskalische oder deregulierte Impulse oder breitere Anzeichen von KI-Produktivitätsgewinnen den Ausblick verbessern.

AUSWIRKUNGEN AUF INVESTMENTS: DIVERSIFIZIERUNG IN EINER ZEIT KONTROLLIERTER UNRUHE

Unter der Annahme, dass es 2026 zu keiner wirtschaftlichen Rezession kommt, ist unsere Einschätzung moderat risikofreudig. Unsere Allokation zielt darauf ab, das Wachstum über den KI-getriebenen globalen Aufschwung zu nutzen und gleichzeitig in niedrig korrelierte Themen sowie eine Reihe strategischer Absicherungen zu diversifizieren.

·         Im Anleihenbereich sehen wir eine Fortsetzung des Diversifizierungstrends und sind uns der Risiken bewusst, die sich aus den Ungleichgewichten in den USA ergeben. Das aktuelle Umfeld erfordert einen taktischen Ansatz in Bezug auf die Duration und eine neutrale bis leicht kurze Positionierung bei Staatsanleihen. Unternehmensanleihen mit hoher Bonität werden zu einer Kernallokation für Anleihe-Investoren, um eine Diversifizierung weg von Staatsanleihen zu erreichen, und sind deutlich übergewichtet. Wir bleiben weiter vorsichtig gegenüber US-Hochzinsanleihen und japanischen Staatsanleihen. Eine positive Haltung gegenüber europäischen Anleihen bleibt eine wichtige Möglichkeit für 2026, wobei der Schwerpunkt auf Anleihen aus Peripherieländern und kurzen Laufzeiten, britischen Gilts und Investment-Grade-Unternehmensanleihen, insbesondere aus dem Finanzsektor, liegt. Angesichts hartnäckiger Inflation suchen wir gezielt Chancen bei Breakevens.

·         Bei Aktien werden die Allokationen nach Sektoren und Stilen die Performance im Jahr 2026 bestimmen. Wir bevorzugen ein Engagement, das über den KI-Wettlauf hinausgeht und sich auf das breiter werdende Technologiethema erstreckt – einschließlich Energie, Computertechnik und Materialien, die zur Überwindung der sich abzeichnenden physikalischen Beschränkungen benötigt werden – sowie eine Kombination aus defensiven und zyklischen Themen. Trotz der prozyklischen Haltung der Fed sind wir insgesamt neutral gegenüber US-Aktien eingestellt und werden angesichts der Marktkonzentration und der hohen Bewertungen unseren gleichgewichteten Ansatz fortsetzen. Europäische Industrie- und Infrastrukturunternehmen dürften in der zweiten Jahreshälfte 2026 neue Einstiegsmöglichkeiten bieten, um von einem strukturell schwächeren US-Dollar und längerfristigen Themen (Verteidigungsausgaben, Elektrifizierung und Rückführung von Vermögenswerten aus den USA) sowie einem wiederauflebenden Interesse an der Eurozone zu profitieren, sofern der deutsche Plan umgesetzt wird und die Reformen voranschreiten. Wir stehen den europäischen Sektoren Finanzwesen, Industrie, Verteidigung und grüne Transformation sowie Small und Mid Caps positiv gegenüber. Europa kann durch Industrie- und Investitionsgüter weiterhin vom Technologiezyklus profitieren. Wir suchen auch nach Chancen im expandierenden asiatischen Technologiebereich. Japan kann auch von Unternehmensreformen und einem schwächeren Yen profitieren.

·         Wir stehen Schwellenländer-Anlagen insgesamt positiv gegenüber. Schwellenländeranleihen zeichnen sich durch hohe Renditen und Diversifizierung aus, Schwellenländeraktien bieten vielfältige Chancen. Wir schätzen die attraktiven Renditen von Hartwährungsanleihen. Bei Lokalwährungsanleihen bevorzugen wir aufgrund des Carry und der Bewertung Zentral- und Osteuropa, ausgewählte Teile Lateinamerikas (Kolumbien, Brasilien) und Asiens (Indien, Philippinen und Korea). Wir stehen Schwellenländer-Aktien positiv gegenüber und sehen bemerkenswerte Chancen für Value- und Momentum-Stile in Lateinamerika und Osteuropa sowie selektiv in Asien in Sektoren, die mit digitalen Vermögenswerten verbunden sind. Bei chinesischen Aktien gehen wir davon aus, dass wir unsere Positionierung von neutral auf selektive Positionierungen im Technologiesektor und in Bereichen mit klaren Wettbewerbsvorteilen (Lieferkette für Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien) umstellen werden. Wir sehen Indien mittelfristig positiv, da die „Make in India”-Transformation in vielen Bereichen (Fertigung, Konsum, Infrastruktur, globale Veränderungen in der Lieferkette, Technologien für finanzielle Inklusion) langfristiges Wachstumspotenzial bietet. Die wichtigsten Risiken für die Schwellenländer sind ein stärkerer US-Dollar und höhere Renditen für US-Staatsanleihen.

·         Diversifizierung und Absicherungen. Um eine robuste Realrendite zu erzielen, bevorzugen wir eine stärkere Allokation in alternativen Ertragsquellen und Inflationsabsicherungen in Realwerten. Nicht börsengehandelte Darlehen und Infrastrukturinvestitionen sind gut positioniert, um von strukturellen Themen wie Elektrifizierung, Reshoring, KI und einer robusten Nachfrage nach privatem Kapital, insbesondere in Europa, zu profitieren. Diversifikation sollte zudem breit auf Rohstoffe ausgeweitet werden, insbesondere Gold, sowie ausgewählte Währungen wie JPY, EUR und EM-Währungen, die von einem schwächeren Dollar profitieren könnten. Wir bevorzugen Währungen mit hohem Carry wie den brasilianischen Real oder den südafrikanischen Rand und asiatische Währungen.

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