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Saarwirtschaft: Geschäftsaussichten brechen ein

Saarwirtschaft: Geschäftsaussichten brechen ein Posted on 25. August 2025

Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat im August einen erheblichen Dämpfer erlitten. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Lageindikator verbesserte sich zwar leicht um 1,1 Punkte auf minus 3,2 Zähler. Dahinter stehen vor allem bessere Geschäfte in der Rüstungsindustrie. Dagegen brach der IHK-Erwartungsindikator um 7,2 Punkte auf minus 14,0 Zähler regelrecht ein. Dies war der stärkste Rückgang binnen eines Monats seit drei Jahren und signalisiert deutlich zunehmenden Pessimismus. Die noch im Juli verzeichnete Aufhellung bei den Geschäftserwartungen ist damit wieder umgeschlagen. Die Stimmung leidet vor allem unter den neuen US-Zöllen, der Euro-Aufwertung und der wachsenden Unzufriedenheit mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der Bundesregierung. „Der Zollschock trifft die exportorientierte Saarwirtschaft mitten ins Herz. Zugleich verliert Deutschland aufgrund ungelöster struktureller Probleme – von zu hohen Energie- und Lohnnebenkosten über lähmende Bürokratie bis hin zu fehlenden Reformen in Steuer- und Sozialsystemen – immer weiter an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Unter diesen Rahmenbedingungen droht der Wirtschaft ein weiteres Rezessionsjahr, verbunden mit steigender Arbeitslosigkeit und Wohlstandsverlusten. Die Politik darf das nicht länger hinnehmen. Sie muss jetzt die Kraft und den Mut aufbringen, die strukturellen Bremsen zu lösen – durch echte Entlastung bei Steuern und Abgaben, durch eine Reform der Sozialversicherungen und durch eine klare Priorität für Investitionen in Digitalisierung, Infrastruktur und Bildung“. So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der August-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 21 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut oder sehr gut, 55 Prozent als befriedigend und 24 Prozent als schlecht. Im Verarbeitenden Gewerbe laufen die Geschäfte nur noch in der keramischen Industrie gut. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Medizintechnik, in der Bauwirtschaft und in der Elektroindustrie. Deutlich angespannt bleibt die Situation in der Gummi- und Kunststoffindustrie, bei Gießereien, Metallerzeugern, im Fahrzeugbau sowie in weiten Teilen der Stahlindustrie.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 79 Prozent von guten oder befriedigenden Geschäften. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Wirtschaft. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage größtenteils befriedigend. Im Handel, in der Logistik sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern zeigt sich ein durchwachsenes Stimmungsbild. Im Hotel- und Gaststättengewerbe ist die Geschäftslage dagegen angesichts der schwachen Rentabilität bestenfalls befriedigend.

Klare Richtungsentscheidung erforderlich

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten der Saarwirtschaft äußerst verhalten. Lediglich vier Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 18 Prozent hingegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 78 Prozent gegen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Besonders sorgenvoll blicken der Fahrzeugbau und seine Zulieferer in die Zukunft – ihre Wettbewerbsfähigkeit steht massiv unter Druck. „Deutschland befindet sich weiterhin im Abwärtstrend. Der Produktionsstandort ist im internationalen Vergleich zu teuer, zu unflexibel und zu bürokratisch. Investitionen wandern an günstigere Standorte ab, die Exporte sinken und Marktanteile gehen weltweit verloren. Der Rückstand bei Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Technologien gegenüber den USA, aber zunehmend auch gegenüber China, ist alarmierend. Jetzt braucht es eine klare Richtungsentscheidung des Bundeskanzlers, die eine echte Wirtschaftswende mit Vorfahrt für Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Wachstum einleitet“, so Thomé.

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