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80 Jahre nach Kriegsende: Warum Europas Einheit mehr als eine Utopie ist

80 Jahre nach Kriegsende: Warum Europas Einheit mehr als eine Utopie ist Posted on 15. Mai 2025

Der TUM Campus Heilbronn  sieht es als seine Aufgabe als Universität, neben wissenschaftlichen Erkenntnissen auch demokratische Debatten zu fördern. Er lud am 8. Mai – 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – zur Podiumsdiskussion ins Heilbronner Parkhotel ein. Das Motto des Abends lautete: „Europa zwischen Mythos und Utopie“

„Wir müssen Sicherheit und unsere Werte angesichts der doppelten Zeitenwende verteidigen.“ Mit diesen eindrücklichen Worten betont Sylvie Goulard, französische Politologin, ehemalige französische Verteidigungsministerin und Mitglied des Europäischen Parlaments a. D. , gleich zu Anfang die enorme Herausforderung, vor der Europa gegenwärtig steht. Sie teilt die Bühne mit Dr. Friedrich Glauner vom Welt-Ethosinstitut und Carla Sappok, SWR-Korrespondentin in Brüssel. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Dr. Franziska Brantner, ist live aus Berlin zugeschaltet.

Weiter erinnert Goulard an die legendäre Rede Richard von Weizsäckers von 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes. „Diese Generation glaubte, dass Kooperation mehr wert ist als Konfrontation.“ Es lohne sich nicht, permanent zu jammern. Vielmehr habe man eine moralische Verpflichtung, das Erbe der europäischen Zusammenarbeit nicht zu verschwenden. Dr. Glauner stimmt zu: „Wir haben die längste Friedensperiode in Europa seit 2500 Jahren. Das zeigt, dass wir nur im kooperativen Bereich existieren können. Wenn wir das weiterhin schaffen, könnten wir ein Magnet für die Welt werden.“

Aber dieser Friede wurde zu lange als selbstverständlich angesehen. Da ist sich Dr. Brantner sicher und fordert zugleich eindringlich, Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs zu Wort kommen zu lassen und europäische Symbole zu stärken. Sie beobachtet mit Sorge den Trend, das Starke zu glorifizieren und das Schwache zu verachten und somit den christlichen Grundwerten zu widersprechen.

Um dem Erstarken dieser rechtsextremen Kräfte entgegenzuwirken, müsse sich Europa wieder ernst nehmen, so Goulard. Es wäre eine Katastrophe, wenn die Länder sich auseinandertreiben ließen.

Und Sappok hofft, dass die doppelte Zeitenwende einen Katalysator für Europa darstellt, das sich zu lange im Tiefschlaf befand. Dr. Glauner ergänzt: „Sich nicht zu verändern bedeutet, dass sich radikale Veränderungen anbahnen.“

Nach einem einstündigen lebhaften Bühnengespräch beteiligen sich die Gäste mit konstruktiven Anmerkungen und kritischen Rückfragen an der Diskussion. Aber am Ende findet der Dialog zu seinem Ausgangspunkt zurück: Stellt Europa eine Utopie dar? Also im Sinne des Wortes einen Ort, der gar nicht existiert? Man ist sich einig: Das geeinte Europa ist gelebte und hart erkämpfte Wirklichkeit. Trotz vieler Schwächen konnte dieser Bund das einzige Konstrukt in der Weltgeschichte verwirklichen, welches in Wahrung der Souveränität einzelner Staaten etwas gefunden hat, das sie miteinander verbindet. Dieses Privileg gilt es zu schützen und mit allen Mitteln zu verteidigen.

 

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