So sind beispielsweise Frauen, die Care-Arbeit leisten, auf kurze Wege zu Kindergarten oder Schule angewiesen. Ältere Menschen brauchen häufig ein dichtes Netz an medizinischen und sozialen Einrichtungen in ihrer Nähe. In Neubaugebieten wie der Seestadt Aspern hat Wien das auch aus Paris bekannte Konzept der "15-Minuten-Stadt" umgesetzt: Alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte, Apotheken, Arztpraxen und Kindergärten sind innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Damit entsteht ein kompakter Bezirk mit hoher Aufenthaltsqualität, dichtem sozialen Netz und funktionierender Nahversorgung für jede und jeden.
In einem Factsheet vom Oktober dieses Jahres hat die österreichische Organisation VCÖ Mobilität mit Zukunft die positiven Wechselwirkungen zwischen kurzen Alltagswegen, aktiver Mobilität (als Fußgänger oder Radfahrer) und Lebensqualität in den Städten dargestellt. Wenn beispielsweise weniger Pkw-Abstellflächen benötigt werden, entsteht Freiraum zur Schaffung von Grünflächen, Spielplätzen und Begegnungsorten. Damit steigen Attraktivität und Lebensqualität der Stadtteile, was wiederum die Nutzung der aktiven Mobilität stärkt. Weiter heißt es: „Eine Stadt der kurzen Wege hat weniger Verkehrsprobleme, ist ruhiger und sicherer, erhöht die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und entlastet zugleich durch Zeit- und Kostenersparnis. Weniger Auto-Verkehr, kombiniert mit Begrünung und guter Stadtgestaltung, steigert zudem die Standortattraktivität: Betriebe und Gastronomie siedeln sich an, neue Jobs entstehen.“
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