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Saarwirtschaft tritt weiter auf der Stelle

Saarwirtschaft tritt weiter auf der Stelle Posted on 24. November 2025

Die Stimmung in der Saarwirtschaft bleibt auch zum Jahresende hin verhalten. Das signalisieren die jüngsten Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. Der IHK-Lageindikator hat sich leicht um 0,3 Punkte auf minus 2,8 Zähler verbessert. Ausschlaggebend hierfür war eine deutliche Aufhellung im Dienstleistungsgewerbe, getragen vor allem von der IT-Branche und Teilen der Logistik. In der Industrie hingegen setzte sich die Rezession fort. Ungelöste Standortprobleme, hoher Transformations- und Wettbewerbsdruck sowie eine schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland belasten das Geschäftsklima weiterhin spürbar. Besonders der Fahrzeugbau steht nach wie vor unter erheblichem Druck. Leicht zugelegt haben auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator verbesserte sich um 0,4 Punkte. Mit minus 13,8 Zählern liegt er aber weiterhin tief im roten Bereich. „Die kurze Stimmungsaufhellung zum Jahresbeginn hat sich nicht verstetigt. Seit dem Frühsommer fehlt es an jedem Impuls: weder aus dem Außenhandel noch aus dem privaten Konsum oder aus privatwirtschaftlichen Investitionen kommt derzeit Schwung. Die Konjunktur wird fast ausschließlich durch staatliche Ausgaben am Leben gehalten – ein auf Dauer nicht haltbarer Zustand! Jetzt braucht es endlich Mut zu echten Strukturreformen, die die Standortbedingungen verbessern und unsere Sozialsysteme zukunftsfest machen. Nur wenn Arbeit wieder bezahlbar wird und Unternehmen investieren können, entsteht Raum für Wachstum und Beschäftigung. Priorität hat nun, Investitionen zu ermöglichen, Innovationen zu stärken und die Betriebe spürbar zu entlasten – bei Energiepreisen, Lohnnebenkosten und Bürokratie. Die jüngst angekündigten Schritte, etwa beim Industriestrom, gehen zwar in die richtige Richtung, reichen aber bei weitem nicht aus, um der Wirtschaft neuen Schwung zu geben.“So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der November-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 90.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 23 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 51 Prozent mit befriedigend und 26 Prozent mit schlecht. In der Industrie zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Gut ist die Lage in der keramischen Industrie. Befriedigend ist die Situation in der Ernährungsindustrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Medizintechnik, in der Bauwirtschaft sowie in Teilen der Elektroindustrie. Deutlich angespannt bleibt die Lage in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Metallerzeugung sowie im Fahrzeugbau. Überwiegend schlecht ist die Lage bei den Gießereien, die von der schlechten Auftragslage in der Automobilindustrie und den hohen Energiekosten belastet werden. Die Stahlindustrie steht weiterhin unter dem Druck hoher Transformationskosten und weltweiter Überkapazitäten.

Im Dienstleistungssektor berichten 77 Prozent der Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften. In guter Verfassung zeigt sich die IT-Wirtschaft, die von einer hohen Nachfrage nach Digitalisierungslösungen profitiert. Banken und Versicherungen melden überwiegend befriedigende Geschäfte ebenso das Hotel- und Gaststättengewerbe. Im Einzelhandel, in der Logistik und bei unternehmensnahen Dienstleistungen bleibt das Stimmungsbild hingegen durchwachsen.

„Herbst der Reformen“ muss jetzt endlich Realität werden

Für die kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 19 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 76 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Das Verharren in der Rezession ist ein ernstes Warnsignal: Deutschlands Wohlstand droht im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen. Die Politik darf das nicht länger ignorieren. Jetzt braucht es eine echte Stärkung der Angebotsseite – weniger Steuern und Abgaben, niedrigere Energie- und Bürokratiekosten und ein verlässlicher Rahmen für Investitionen. Punktuelle Entlastungen wie ein befristeter Industriestrompreis oder der Deutschlandfonds mögen helfen, lösen aber die grundlegenden Standortprobleme nicht. Der angekündigte ‚Herbst der Reformen‘ muss jetzt Realität werden und mit starkem Auftakt starten – und zwar mit Maßnahmen, die nicht nur kurzfristig wirken, sondern den Standort dauerhaft stärken“, so Thomé.

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