Mit den „Erlebniswelten Handwerk“ wurde das westbrandenburgische Handwerk auf besonders anschauliche Weise erlebbar. Innungen und Handwerksbetriebe – darunter Bäcker, Konditoren, Elektroniker, Fleischer, Gebäudereiniger, Tischler und Dachdecker – präsentierten Kulinarisches, Innovatives und Traditionelles. Besucherinnen und Besucher konnten das Handwerk vor Ort ausprobieren, kosten und mitmachen.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Würdigung stand das ehrenamtliche Engagement der Prüferinnen und Prüfer. Sie sorgen mit ihrer Fachkompetenz dafür, dass Prüfungen praxisnah, gerecht und transparent ablaufen – und sichern so die hohe Qualität der handwerklichen Ausbildung.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die aktuell schwierige Lage vieler Handwerksbetriebe: „Nach zwei Jahren Rezession braucht die Wirtschaft Impulse für einen Aufschwung. Das Handwerk braucht Klarheit und Verlässlichkeit.“ Wüst begrüßte die geplante Erhöhung der Vergabegrenzen für öffentliche Direktaufträge sowie das Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen. Auch die geplante Senkung der Stromsteuer und verbesserte Abschreibungsregelungen seien erste wichtige Schritte. Gleichzeitig mahnte er: „Solche Maßnahmen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass tiefgreifende Strukturreformen dringend notwendig sind.“
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), verstärkte diesen Appell mit Blick auf die Bundespolitik: „Die neue Bundesregierung zeigt Entschlossenheit, Deutschland wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen. Jetzt braucht es neben klaren Entscheidungen vor allem eine rasche Umsetzung von Maßnahmen für einen wirksamen Bürokratieabbau und für Investitionen, die nicht in Brüssel oder im deutschen Verwaltungsdickicht hängen bleiben. Dies wird die Bewährungsprobe für die ambitioniert formulierten Ziele der schwarz-roten Koalition. Jetzt wird sich zeigen, ob der politische Motor auf Betriebstemperatur kommt.“
Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller betonte in seinem Grußwort die zentrale Rolle des Handwerks für das Land. Er kündigte an, die Meistergründungsprämie auch im kommenden Haushaltsjahr fortzuführen. Parallel dazu starteten im Landtag die Beratungen zum Doppelhaushalt 2025/2026.
Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, wies auf den steigenden Handlungsdruck bei der Unternehmensnachfolge hin: „Im Kammerbezirk stehen rund 43 Prozent der Betriebe vor der Frage der Nachfolge. Wir setzen uns dafür ein, dass mehr junge Menschen im Handwerk gründen oder einen Betrieb übernehmen. Dafür braucht es mehr gesellschaftliche Anerkennung für Unternehmertum – und deutlich weniger bürokratische Hürden. Nur so lässt sich die Zukunftsfähigkeit des Handwerks in Brandenburg sichern.“
Die Handwerkskammer Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren rund 70.400 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die Handwerkskammer Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die Handwerkskammer Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.
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