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VARTA AG stellt sich den Herausforderungen in einem schwierigen Marktumfeld

VARTA AG stellt sich den Herausforderungen in einem schwierigen Marktumfeld Posted on 15. Mai 2023

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– Gesamtwirtschaftliche Aspekte als Folgen der globalen Krisen und reduzierte Kundenbestellungen belasten die Ergebnisse weiterhin.
– Umsatz im ersten Quartal 164,2 Mio. € (Q1 2022: 185,3 Mio €), bereinigtes EBITDA in Q1 -2,0 Mio. € (Q1 2022: 38,1 Mio. €) 
– Energy Storage Systems steigert Umsätze um Faktor 2,7 und wird zum zweitgrößten Segment. Hoher Auftragsbestand bis ins 4. Quartal 2023 gewährleistet eine hohe Vorhersagbarkeit des Umsatzpotenzials von Energiespeichersystemen im Jahr 2023.
– Entwicklung des Energiespeichersegmentes zusammen mit einer Entspannung bei Energie- und Rohstoffpreisen und der anlaufenden Restrukturierung werden nach Einschätzung der Geschäftsleitung zu einer Stabilisierung des Jahresergebnisses führen.
– Prognose für Geschäftsjahr 2023 unverändert: Umsatz 820 – 870 Mio. €, bereinigtes EBITDA soll mindestens in der Größenordnung des Vorjahres liegen.

Die VARTA AG bleibt trotz der anhaltenden globalen Herausforderungen bei ihrer Einschätzung für das Geschäftsjahr 2023. Gründe sind der anhaltend hohe Auftragsbestand bei Energiespeichern und die daraus resultierende steigende Kundennachfrage im Zuge der Energiewende, der seit Herbst 2022 beobachtbare deutliche Rückgang der Energie- und Rohstoffpreise und die sukzessive Anpassung von Produktpreisen im Jahresverlauf. Diese Faktoren werden nach Einschätzung des Unternehmens für eine Verbesserung des Margenbildes sorgen. Zudem ist der Vorstand der VARTA AG überzeugt, mit dem beschlossenen Restrukturierungsprogramm, der erfolgreich umgesetzten Kapitalerhöhung und gezielten Investitionen in Wachstumsmärkte wieder zur Profitabilität zurückzukehren.

Wie alle in Europa produzierenden Unternehmen belasten nach wie vor die Folgen der globalen Krisen das Geschäft des Ellwanger Technologieunternehmens in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023. Vorratskäufe von Privathaushalten im Vorjahr sind dabei eine der Folgen der weltweiten Krisen, ebenso wie die aktuell geringere Marktnachfrage wichtiger Kundengruppen. Der Nachfragerückgang im Segment Lithium-Ionen CoinPower hängt zudem mit der deutlich geringeren Nachfrage durch einen einzelnen Großkunden zusammen.

Der Umsatz des VARTA AG Konzerns ist in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 zum Vorjahresvergleichszeitraum um 11,4% von 185,3 Mio. € auf 164,2 Mio. € gesunken. Das bereinigte EBITDA ist von 38,1 Mio. € im Vorjahr auf -2,0 Mio. € gesunken. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand der VARTA AG weiterhin einen Umsatz zwischen 820 Mio. € und 870 Mio. € und geht in 2023 von einem bereinigten EBITDA mindestens in der Größenordnung des Vorjahres aus.

Dr. Markus Hackstein, Sprecher des Vorstands der VARTA AG: „2023 ist ein Jahr der Veränderungen für die VARTA AG. Die verhaltene Kundennachfrage in der Mehrzahl der Segmente erfordert einen sehr strikten Sparkurs. Wir setzen derzeit die Maßnahmen unseres Restrukturierungsprogramms um. Das bedeutet leider auch schmerzhafte Einschnitte im Personalbereich. Das Geschäft unserer Kunden fokussiert sich generell auf die zweite Jahreshälfte, lediglich das Geschäft mit den Heimspeichern läuft gleichmäßig stark im Gesamtjahr. Im zweiten Halbjahr 2023 erwarten wir bei unseren Lithium-Ionen-Zellen, aber auch im Segment Consumer Batteries aufgrund der Forecasts unserer Kunden eine höhere Auslastung unserer Produktionen.“

Das im März beschlossene Restrukturierungsprogramm beinhaltet Kosteneinsparungen in allen Bereichen und Reduktionen des Working Capitals, insbesondere durch eine Reduktion der Lagerbestände. Die Einsparungen im Personalbereich belaufen sich auf weltweit rund 800 Stellen. Mehr als die Hälfte davon kommen durch geplante Austritte und Fluktuation zustande. Weitere rund 240 Stellen werden im laufenden Jahr an den deutschen Standorten abgebaut, etwa 150 weitere Stellen sollen im nächsten Jahr ins Ausland verlagert werden. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern laufen bereits.

Segment „Micro Batteries“
Das Segment „Micro Batteries“ umfasst das Geschäft mit den Mikro- und Hörgerätebatterien. Der Umsatz liegt zum ersten Quartal 2023 bei 34,2 Mio. €, was einem Umsatzrückgang von 20,9% entspricht.

Innerhalb der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2023 ist das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 7,4 Mio. € auf 3,9 Mio. € gesunken, was einem überproportionalen Rückgang im Vergleich zur Umsatzentwicklung entspricht. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt bei 11,4%, was einem Rückgang um 5,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Neben einem Nachfragerückgang resultiert dieser Ergebnisrückgang aus der Steigerung der Herstellkosten, insbesondere aufgrund der für VARTA negativen Entwicklung von Energie- und Rohstoffpreisen. Im Vergleich zum 3. Quartal des Jahres 2022, wo diese negativen Effekte bereits wirksam waren, ergibt sich ein anderes Bild: So ist im ersten Quartal des Jahres 2023 eine Margenverbesserung um fast 4 Mio. € (bereinigtes EBITDA Q3 2022: 0,3 Mio. €) trotz geringerem Umsatz um knapp 7 Mio. € (Umsatz Q3 2022: 40,9 Mio. €) erkennbar, was vollständig auf die Kostensenkungen zurückzuführen ist, die das Unternehmen erzielen konnte.

Segment „Lithium-Ion CoinPower“
Im Segment „Lithium-Ion CoinPower“ sind die kleinformatigen Lithium-Ionen-Rundzellen für die OEM-Anwendungen dargestellt. Der Umsatz liegt zum ersten Quartal 2023 bei 2,7 Mio. €, was einem Umsatzrückgang von 92,1% entspricht. Im ersten Quartal 2023 ist das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 20,0 Mio. € auf -18,2 Mio. € gesunken, was einem überproportionalen Rückgang im Vergleich zur Umsatzentwicklung entspricht.

Der Haupttreiber für den starken Rückgang besteht in dem Umstand, dass der Hauptkunde für das Segment „Lithium-Ion CoinPower“ eine signifikante Reduktion der Absatzmengen vorgenommen hat.

Personelle Maßnahmen, wie die Anmeldung der Kurzarbeit in Nördlingen sowie die Nicht-Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen, wurden Ende 2022 bereits eingeleitet, um der Absatzmengen- sowie Nachfrageentwicklung Rechnung zu tragen. VARTA hat weiterhin ausreichend bereits installierte Kapazität, um im Falle einer Nachfrageerholung kurzfristig zusätzliche Mengen produzieren zu können.

Segment „Consumer Batteries“
Das Segment „Consumer Batteries“ bildet das Geschäft mit Haushaltsbatterien, Akkus, Ladegeräten, Portable Power (Power Banks) und Leuchten ab. In diesem Segment ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 82,2 Mio. € auf 74,9 Mio. € gesunken, was einem Rückgang von 8,9%. entspricht. Im Vergleich hierzu ist das bereinigte EBITDA um 46,7% gesunken. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt bei 8,3%, was einem Rückgang um 5,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 

Dieser Umsatzrückgang ergibt sich aus der leicht verringerten Nachfrage nach Haushaltsbatterien. Negativ haben sich der sehr deutliche Anstieg der Rohstoffpreise sowie die hohen zusätzlichen Energiekosten ausgewirkt. Diese Kostensteigerungen konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden. VARTA sieht dem aktuellen Trend der Energie- und Rohstoffkosten zuversichtlich entgegen und ist zudem bestrebt, mittelfristig die gestiegenen Kosten weitergeben zu können. Demzufolge ist die Erwartung des Managements, dass das materialintensive Segment „Consumer Batteries“ mittelfristig wieder auf das Margenniveau aus den Jahren 2020 und 2021 zurückkehren kann.

Segment „Energy Storage Systems“
Der Umsatz im Segment „Energy Storage Systems“ ist in 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 14,7 Mio. € auf 39,7 Mio. € gestiegen. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 171,1%. Das bereinigte EBITDA ist um 6 Mio. € von -0,2 Mio. € auf 5,8 Mio. € gestiegen. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt bei 14,7% im Verhältnis zum Umsatz, was einem Anstieg um 15,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Das erfreuliche Umsatzwachstum in dem materialintensiven Segment „Energy Storage Systems“ ist einerseits auf den hohen Auftragsbestand aus dem Jahr 2022 und andererseits auf die hohe Nachfrage an Heimspeicherlösungen zurückzuführen. VARTA konnte die gestiegenen Kosten zum Anfang des Geschäftsjahres 2023 vollumfänglich weitergeben und erfuhr dadurch erwartungsgemäß eine deutliche Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge.

Segment „Sonstige“
Das Segment „Sonstige“ umfasst in der neuen Segmentierung die Geschäftsbereiche „Lithium-Ion Battery Packs“ sowie „Lithium-Ion Large Cells“ (V4Drive und RoundPower). Darüber hinaus fallen mögliche Sondereffekte des Konzerns in dieses Segment. Zum ersten Quartal 2023 liegt der Umsatz des Segmentes „Sonstige“ bei 12,7 Mio. € was einem Umsatzwachstum von 20,1% entspricht. Das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahr um 1 Mio. € gestiegen. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt bei 2,2% im Verhältnis zum Umsatz, was einer Verbesserung um 9,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Ausblick:
Der VARTA AG Konzern hält in einem schwierigen Marktumfeld eine gute Position in seinen Kernmärkten und ist vielversprechend positioniert, um von den langfristigen Marktentwicklungen – insbesondere bei Lithium-Ionen-Batterien mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten – zu profitieren. Die bisherigen Indikationen seitens der VARTA-Kunden, insbesondere der hohe Auftragsbestand bei Energiespeichern, geben zu Optimismus Anlass. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand der VARTA AG einen Umsatz zwischen 820 Mio. € und 870 Mio. € und geht in 2023 von einem bereinigten EBITDA mindestens in der Größenordnung des Vorjahres aus.

Die Finanzierungsposition der VARTA hat sich seit Jahresbeginn verbessert: Zum einen flossen dem Unternehmen knapp 51 Mio. Euro aus einer Kapitalerhöhung zu. Zum anderen haben die Konsortialbanken final am 17. April 2023 der Verlängerung der Fremdkapital-Finanzierung bis Ende 2026 zugestimmt. Neben der Umsetzung des Sanierungskonzeptes, das zu operativen Anpassungen von Produktions- und Verwaltungskosten führt, plant das Unternehmen gezielte Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und EMobilität.

Geschäftsbericht:
www.varta-ag.com/publications/ 

Über die VARTA AG

Die VARTA AG produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio von Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersystemen bis zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen, und setzt als Technologieführer in wichtigen Bereichen die Industriestandards. Als Muttergesellschaft der Gruppe ist sie in die Segmente „Micro Batteries“, „Lithium-Ion CoinPower“, „Consumer Batteries“, „Energy Storage Systems“ und „Sonstige“ unterteilt.

Das Segment „Micro Batteries“ umfasst Mikro- und Hörgerätebatterien, „Lithium-Ion CoinPower“ kleinformatige Lithium-Ionen-Rundzellen für OEMAnwendungen. „Consumer Batteries“ bildet das Geschäft mit Haushaltsbatterien, Akkus, Ladegeräten, Portable Power (Power Banks) und Leuchten ab. Unter „Energy Storage Systems“ fallen Energiespeicher-Lösungen für vorrangig private, aber auch für kommerzielle Anwendungsbereiche. Das Segment „Sonstige“ umfasst die Geschäftsbereiche „Lithium-Ion Battery Packs“ sowie „Lithium-Ion Large Cells“ (hochleistungsfähige Lithium-Ionen-Rundzellen für industrielle Anwendungen im Automotive- und Non-Automotive-Bereich).

Durch intensive Forschung und Entwicklung setzt VARTA in vielen Bereichen der Lithium-Ionen-Technologie und bei Mikrobatterien weltweite Maßstäbe und ist so anerkannter Innovationsführer in den wichtigen Wachstumsmärkten der Lithium-Ionen-Technologie sowie bei primären Hörgerätebatterien. Der VARTA AG Konzern beschäftigt derzeit nahezu 4.700 Mitarbeiter. Mit fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind die operativen Tochtergesellschaften der VARTA AG derzeit in über 100 Ländern weltweit tätig.

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