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Halbjahresbericht 2021 – Transformation auf Kurs mit positivem Einfluss auf die operativen Ergebnisse

Halbjahresbericht 2021 – Transformation auf Kurs mit positivem Einfluss auf die operativen Ergebnisse Posted on 17. August 2021

 

  • Strategischer Fokus auf Profitabilität resultiert in EBIT von CHF 40,0 Mio.; alle Divisionen haben zum positiven EBIT beigetragen
     
  • Auftragsbestand von CHF 6,6 Mrd. mit strategisch relevanten Projektgewinnen, erhöhter Qualität und verbessertem Risikoprofil dank Value-Assurance-Ansatz
     
  • Implenia befindet sich in einer umfassenden Transformation: Erforderliche operative Massnahmen sind auf Kurs und haben positive Auswirkungen auf die Ergebnisse
     
  • Eigenkapitalquote erhöhte sich gegenüber Geschäftsjahr 2020 entgegen der Saisonalität. Flüssige Mittel und Eigenkapital mit positivem Trend für zweites Halbjahr
     
  • Implenia bestätigt Guidance 

«Unsere Transformation ist auf Kurs. Mit unserer Expertise in der Führung komplexer Projekte und unserem langjährigen Fokus auf Nachhaltigkeit sind wir gut aufgestellt, um ein integrierter, multinational führender Anbieter von Bau- und Immobiliendienstleistungen zu werden», erklärt CEO André Wyss. «Die ergriffenen operativen Massnahmen haben erste positive Auswirkungen auf die Ergebnisse. Unser Auftragsbestand ist hoch und dank der gruppenweiten Anwendung des Value-Assurance-Ansatzes von verbesserter Qualität.»

Strategischer Fokus auf Profitabilität resultiert in EBIT von CHF 40,0 Mio.; alle Divisionen haben zum positiven EBIT beigetragen

Implenia erzielte im ersten Halbjahr einen soliden operativen Gewinn. Das ausgewiesene EBIT belief sich auf CHF 40,0 Mio. (HY1.2020: CHF 3,7 Mio. exkl. Ina Invest-Transaktion, ausgewiesen CHF 56,2 Mio.). Die Leistung aus dem operativen Geschäft entspricht den Erwartungen und aus der zügigen Umsetzung der Transformation ergaben sich zusätzlich Einmaleffekte mit positiver Wirkung auf das Ergebnis. Der Umsatz sank leicht gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 auf CHF 1’884 Mio. (HY1.2020: CHF 1’926 Mio.). Die Umsetzung und strikte Anwendung des Value-Assurance-Ansatzes führten zu einer selektiveren Akquisition von Projekten mit besseren Margen. Alle Divisionen sind auf gutem Weg, ihre Profitabilitätsziele für 2021 zu erreichen.

Die Division Real Estate erzielte ein EBIT von CHF 22,3 Mio. (HY1.2020: ausgewiesenes EBIT von CHF 107,5 Mio.; inkl. des positiven Effekts der Ina Invest-Transaktion).Die Division investiert weiterhin in ihr attraktives Real Estate Portfolio mit einem Marktwert von mehr als CHF 350 Mio. und entwickelt dieses als Trader-Developer in der Schweiz und in Deutschland, z.B. mit der Akquisition des Areals «Marienplatz» in Darmstadt. Gemeinsam mit Partnern realisiert die Division zudem standardisierte, industriell vorgefertigte Immobilienprodukte. Die Zusammenarbeit mit Ina Invest in den Bereichen Akquisition und Immobiliendienstleistungen ist gut etabliert. Die Beteiligung von Implenia an Ina Invest hat einen Buchwert von CHF 144,8 Mio..

Die Division Buildings erreichte ein solides Ergebnis und eine verbesserte Profitabilität des operativen Geschäfts. Das EBIT der Division betrug CHF 16,2 Mio. (HY1.2020: CHF 5,4 Mio.). Durch den Fokus auf Profitabilität und auf grosse, komplexe Projekte, sank der Umsatz auf CHF 854 Mio. (HY1.2020: CHF 1’001 Mio.). Der Auftragsbestand ist von verbesserter Qualität und erhöhte sich auf CHF 3’148 Mio. (HY1.2020: CHF 2’646 Mio.) − vor allem durch die im Mai vollzogene Übernahme von BAM Swiss AG. Mit dieser Übernahme stärkte die Division ihre Kompetenz für komplexe Projekte mehrheitlich im Gesundheitswesen. Darüber hinaus baute die Division weitere Kompetenzen für Planungs- und Beratungsleistungen auf.

Die Division Civil Engineering rapportierte ein EBIT von CHF 10,2 Mio. (HY1.2020: CHF -48,0 Mio.). Die Transformation ist auf Kurs, das verbesserte operative Ergebnis ist ein erster Beweis dafür. Die Division ist nun gut aufgestellt, um künftig erfolgreich zu arbeiten. Die Teilbereiche Tunnelling und Special Foundations haben gute Resultate erzielt. Die Restrukturierungsmassnahmen sowie die Reduktion von Aktivitäten des Teilbereichs Civil schreiten weiter gut voran und sind mehrheitlich bereits abgeschlossen. Der Umsatz der Division stieg auf CHF 1’040 Mio. (HY1.2020: CHF 927 Mio.). Das war einem starken zweiten Quartal zu verdanken, insbesondere einem soliden Monat Juni, sowie dem strategischen Fokus auf Grossprojekte. Der Auftragsbestand lag mit CHF 3’301 Mio. auf Vorjahresniveau (HY1.2020: CHF 3’349 Mio.) und ist von verbesserter Qualität. Aufgrund des Gewinns von Los 3 des Tunnelbau-Projekts TELT (Tunnel Euralpin Lyon-Turin) bleibt Frankreich ein wichtiger Markt für Tunnelbau und damit verbundene Infrastrukturprojekte.

Die strategische Portfolioanpassung des Teilbereichs Civil verläuft planmässig. Folgende Veräusserungen sind inzwischen abgeschlossen: Implenia Instandsetzung GmbH in Deutschland, Werkhöfe und Baugeräte in Österreich sowie die Bereiche Wartung von Fähranlegern und Felssicherung in Norwegen. Eine weitere Auslagerung von Werkhöfen und Baugeräten wird geprüft und der Teilbereich hat die lokalen Produktionseinheiten im Kanton Graubünden in der Schweiz geschlossen. Aktivitäten des Teilbereichs Civil in Schweden, Norwegen und Österreich wurden soweit reduziert, dass bereits laufende Projekte abgeschlossen werden können.

Die Division Specialties erzielte ein EBIT von CHF 0,5 Mio. (HY1.2020: CHF -0,6 Mio.). Der Umsatz belief sich auf CHF 95,8 Mio. (HY1.2020: CHF 104,9 Mio.). Der Auftragsbestand blieb mit CHF 166,1 Mio. stabil (HY1.2020: CHF 170,4 Mio.), trotz des Verkaufs der zwei nicht-strategischen Geschäftseinheiten Tüchler Ausbau und Tetrag. Die Division wird weiterhin die Entwicklung und Skalierung von Geschäftseinheiten mit hohem Potenzial vorantreiben und sucht aktiv nach Akquisitionsmöglichkeiten, um ihre Planungs- und Engineering-Kompetenzen zu erweitern. Der Implenia Innovation Hub entwickelt bereits mehr als 70 vielversprechende Innovationen in unterschiedlichen Reifephasen.

Auftragsbestand von CHF 6,6 Mrd. mit strategisch relevanten Projektgewinnen, erhöhter Qualität und verbessertem Risikoprofil dank Value-Assurance-Ansatz

Der Auftragsbestand von Implenia erhöhte sich auf CHF 6,6 Mrd. (HY1.2020: CHF 6,2 Mrd.), bedingt durch strategisch relevante Projektgewinne im ersten Halbjahr sowie aufgrund der Akquisition von BAM Swiss AG. Die Qualität des Auftragsbestands verbessert sich weiter. Der Value-Assurance-Ansatz von Implenia wird bei allen neuen Projekten angewendet und Grossprojekte werden mit Lean Construction-Methoden geplant und realisiert. Durch diese beiden Massnahmen wird das Risikoprofil sowie die Profitabilität der Projektpipeline verbessert. Dank der Einführung des Value-Assurance-Ansatzes und verbesserten Prozessen zur Risikobeurteilung stieg die kalkulierte Bruttomarge des Auftragsbestands um ca. 1,0 Prozentpunkt (resp. 20%). Implenia führt im Rahmen des Projekt-Controllings kontinuierlich Kostenkontrollen sowie realistische Risikobeurteilungen durch. Frühwarnindikatoren zur Identifizierung von Unregelmässigkeiten und möglichen Risiken stellen Exzellenz in der Projektabwicklung sicher.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat Implenia zahlreiche grosse und komplexe Infrastrukturprojekte in strategischen Märkten gewonnen. Diese Projektaufträge stehen im Einklang mit den Kernkompetenzen der Gruppe. Zudem sind sie ein Beweis für die Reputation und die Nachfrage nach den Fähigkeiten und der langjährigen Erfahrung von Implenia im Tunnelbau. Beispiele sind: Lärmschutztunnel Autobahn A7 Altona (Deutschland), Lysaker-Fornebu-Tunnel (Norwegen), U-Bahn-Station Sofia in Stockholm (Schweden) und zwei Abschnitte der Vorbereitungsarbeiten für die zweite Röhre des Gotthard-Strassentunnels (Schweiz). 

Die Division Buildings erhielt den Zuschlag für mehrere grosse und komplexe Projekte für nachhaltige Wohn- und Gewerbegebäude in der Schweiz und in Deutschland. Beispiele sind: Laborprovisorium Campus Irchel (Zürich), Büro-, Hotel- und Einzelhandelskomplex ka3 (Karlsruhe), nachhaltige Mietliegenschaften auf dem Turley-Areal (Mannheim) sowie die Wohn- und Gewerbegebäude BahnStadt (Bruchsal). Basierend auf der Strategie von Implenia gibt es eine Verschiebung weg von der reinen Bauproduktion hin zu Projekten mit einem hohen Anteil an Beratungs- und Planungsarbeiten. 

Implenia befindet sich in einer umfassenden Transformation: Erforderliche operative Massnahmen sind auf Kurs und haben positive Auswirkungen auf die Ergebnisse

Implenia befindet sich in einer umfassenden Transformation. Dazu gehören Portfolioanpassungen,  Wertberichtigungen sowie eine Reorganisation von Geschäftsbereichen und Support-Funktionen. Das Unternehmen konzentriert sich weiterhin auf integrierte Bau- und Immobiliendienstleistungen in den Kernmärkten Schweiz und Deutschland und bietet in anderen Märkten Tunnelbau und damit verbundene Infrastrukturprojekte an. Die Umsetzung dieser Transformation ist bei der strategischen Priorität «Portfolio» weit fortgeschritten und im Teilbereich Civil mehrheitlich bereits abgeschlossen. Portfolioanpassungen und die Auslagerung von kapitalintensiven Aktivitäten wird Implenia im zweiten Halbjahr fortsetzen. 

Für die Kernmärkte von Implenia bleiben die jüngsten Prognosen zur Marktentwicklung positiv. Die erwartete Erholung der Gesamtbauleistung für 2021 wurde von bisher ca. 4,1% in ganz Europa leicht korrigiert auf ein Wachstum von 3,8%. Für die Folgejahre wird eine allmähliche Abschwächung der Dynamik der Gesamtbauleistung erwartet. Für 2022 lautet die Schätzung auf ein Wachstum von 3,0%, für 2023 werden 2,1% prognostiziert (Quelle: Euroconstruct Report, Juni 2021).

Aktives Management der steigenden Kosten für Baumaterial

Seit Anfang des Jahres sind die Kosten für Baumaterial erheblich gestiegen. Implenia steuert Herausforderungen wie Engpässe in der Lieferkette oder Inflation der Materialkosten aktiv durch enge Zusammenarbeit der operativen Einheiten mit der globalen Einkaufsorganisation. Bis zum heutigen Zeitpunkt halten sich die finanziellen Auswirkungen dadurch in Grenzen. Die Gruppe erwartet, dass sie den Anstieg der Materialkosten zu einem erheblichen Teil abfedern kann. 

Nachhaltigkeit – ein wichtiges Element der Value-Proposition von Implenia 

Nachhaltigkeit ist nicht nur einer der Unternehmenswerte von Implenia, sondern auch ein zentrales Element der Value-Proposition gegenüber den Kunden. Implenia hat zwölf Nachhaltigkeitsziele definiert, die ein breites Spektrum von ESG-Kriterien abdecken und die bis 2025 erreicht werden sollen. Das übergeordnete Ziel, die Stellung als Branchenleader bezüglich Nachhaltigkeit weiter auszubauen, wurde kürzlich von zwei grossen Rating-Agenturen gewürdigt: Sustainalytics, ein weltweit führendes Forschungs- und Analyseunternehmen für Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen, hat für das Jahr 2020 an Implenia 84 Punkte vergeben. Zudem wurde Implenia von Ecovadis, dem weltweit grössten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings, der Silberstatus verliehen. Dieses Rating ist besonders wichtig für Aufträge des öffentlichen Sektors, wird aber auch von anderen Kunden zunehmend gefordert. Darüber hinaus hat auch MSCI im Juli 2021 das AA-Rating für Implenia bestätigt.

Eigenkapitalquote erhöhte sich gegenüber Geschäftsjahr 2020 entgegen der Saisonalität. Flüssige Mittel und Eigenkapital mit positivem Trend für zweites Halbjahr

Der Free Cash Flow für das erste Halbjahr betrug CHF -325,4 Mio. (HY1.2020: CHF -228,3 Mio.). Wie erwartet lag er aufgrund saisonaler Schwankungen und der kontinuierlichen Strategieumsetzung vorübergehend auf tiefem Niveau. Kosten für Restrukturierungsmassnahmen und Legacy-Projekte, die im vergangenen Jahr zurückgestellt wurden, haben zu einem zusätzlichen Mittelabfluss geführt. Weiter ist aufgrund der Ina Invest-Transaktion im letzten Jahr der Cash Flow der Division Real Estate derzeit wie vorausgesehen niedriger, mittelfristig wird aber eine Stabilisierung erwartet. Für das zweite Halbjahr erwartet Implenia eine positive Entwicklung des Free Cash Flow. 

Entgegen der Saisonalität im ersten Halbjahr, erhöhte sich die Eigenkapitalquote um 0,8 Prozentpunkte auf 11,1% (gegenüber einem Rückgang von 2,5 Prozentpunkten im HY1.2020). Das Ziel von Implenia ist es weiterhin, die Eigenkapitalquote kontinuierlich und nachhaltig auf mittelfristig über 20% zu verbessern, basierend auf dem starken operativen Geschäft, inklusive steigender Erträge von Ina Invest, und einer konsequenten Asset-light-Strategie. Aus dem Real Estate Portfolio von Implenia resultiert ein zusätzliches Aufwertungspotenzial. 

Implenia bestätigt Guidance
 
Basierend auf dem Fortschritt bei der Strategieumsetzung, der aktuellen Beurteilung der steigenden Kosten für Baumaterial sowie der Fokussierung auf das Kernportfolio und die Asset-Light-Strategie, bestätigt Implenia die EBIT-Guidance auf Gruppenebene. Implenia erwartet für 2021 ein EBIT von CHF >100 Mio. und mittelfristig eine EBIT-Marge von 4,5%. 

Über die Implenia AG

Als führender Schweizer Bau- und Immobiliendienstleister entwickelt und realisiert Implenia Lebensräume, Arbeitswelten und Infrastruktur für künftige Generationen in der Schweiz und in Deutschland. Zudem plant und erstellt Implenia in Österreich, Frankreich, Schweden und Norwegen komplexe Infrastrukturprojekte. Entstanden 2006, blickt Implenia auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück. Das Unternehmen fasst das Know-how aus hochqualifizierten Beratungs-, Planungs- und Ausführungseinheiten unter einem Dach zu einem integrierten, multinational führenden Bau- und Immobiliendienstleister zusammen. Mit ihrem breiten Angebotsspektrum sowie der tiefen Erfahrung ihrer Spezialisten kann die Gruppe komplexe Grossprojekte realisieren und Bauwerke über den gesamten Lebenszyklus und kundennah begleiten. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kunden und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg sowie sozialer und ökologischer Verantwortung im Fokus. Implenia mit Hauptsitz in Opfikon bei Zürich beschäftigt europaweit mehr als 8’500 Personen und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von knapp CHF 4 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554). Weitere Informationen unter implenia.com.

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