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Wechsel an der Verbandsspitze: David Zimmer, Deutsche Glasfaser, übernimmt das Amt des VATM-Präsidenten

Wechsel an der Verbandsspitze: David Zimmer, Deutsche Glasfaser, übernimmt das Amt des VATM-Präsidenten Posted on 4. März 2021
Neuwahlen spiegeln Vielfalt des Verbandes wider: DB broadband, Deutsche GigaNetz, Plusnet und vitroconnect sind neu dabei

An der Spitze des VATM steht ein neues Führungsduo: Nachdem der bisherige Präsident Martin Witt sich aus Altersgründen nicht nochmals für zwei Jahre zur Wahl stellen wollte, stimmte das Präsidium des TK-Wettbewerberverbandes für David Zimmer, Geschäftsführer Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, als neuen Präsidenten. Zur Vizepräsidentin wurde Valentina Daiber, Vorstand Recht & Corporate Affairs Telefónica Deutschland, gewählt. Großer Dank richtete sich an Martin Witt, Vorstandsvorsitzender der Drillisch Netz AG und der 1&1 Telecommunication SE, der den Verband sechseinhalb Jahre äußerst erfolgreich leitete.

Zuvor hatten die Mitgliedsunternehmen alle VATM-Präsidiumsmitglieder im Amt bestätigt. Wie breit der Verband aufgestellt ist, zeigte sich auch beim Votum für das erweiterte Präsidium: Neu sind dort Jan Budden, CEO und Mitgründer der Deutsche GigaNetz GmbH, Jan Lange, Vorsitzender der Geschäftsführung DB broadband GmbH, Carina Panek, Mitglied der Geschäftsleitung Plusnet GmbH, und Dirk Pasternack, Geschäftsführer vitroconnect GmbH. 

David Zimmer dankte im Namen des Verbandes Martin Witt sehr für sein großes Engagement: „Martin Witt hat mit seinem starken Einsatz und seiner außergewöhnlichen Kompetenz als Unternehmenschef und Verbandspräsident den TK-Markt sowie den Verband mitgestaltet und mitgeprägt. Er wird für seine Entschlossenheit, Überzeugungskraft, Lösungsorientiertheit und damit seinen Willen zum Konsens auch als Mediator und Brückenbauer sehr geschätzt. Er genießt hohe Anerkennung bei Politik, Bundesnetzagentur und Konkurrenten. Martin Witt hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Glasfaserausbau und fairer Wettbewerb gleichermaßen vor allem auch in der Politik den notwendigen Stellenwert und Fokus bekommen haben.“

Witt hatte sich seit 2013 als Präsidiumsmitglied und seit Oktober 2014 als Präsident für den Wettbewerb, für Investitionen, Qualität der Netze und ganz besonders für die Gigabit-Gesellschaft stark gemacht. Auch Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, lobte zum Abschied als VATM-Präsident, dass Martin Witt „immer auf der Suche nach tragfähigen Lösungen einen bedeutenden Beitrag geleistet hat“. 

Martin Witt übergab den Stab an David Zimmer von der Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe. Zimmer, Gründer der sehr erfolgreichen inexio und Initiator des Zusammenschlusses von inexio und Deutsche Glasfaser, ist seit 2013 Mitglied im Präsidium und seit Dezember 2014 Vizepräsident des VATM. „David Zimmer ist hervorragend geeignet, alle VATM-Mitglieder bestens zu vertreten“, sagte Martin Witt: „Kaum einer weiß besser als er, was Wettbewerb, aber auch fairer Umgang mit den Marktteilnehmern für den gemeinsamen Erfolg bedeutet.“

Der neue VATM-Präsident David Zimmer begann seine Amtszeit mit klaren Worten zum Glasfaserausbau: „Der Glasfaserausbau in Deutschland muss mit den richtigen Maßnahmen und nicht durch immer neue politische Versprechen vorangetrieben werden. Beschleunigter Ausbau braucht politische Unterstützung und nicht mehr Bürokratie und Belastungen für die Unternehmen, die unsere Zukunft sichern sollen. Es wäre für die Bürger und die Wirtschaft eine Katastrophe, wenn nun wieder überzogene, politisch wohlklingende Versprechen, neue Versorgungsziele und neue individuelle Versorgungsrechte den eigenwirtschaftlichen Ausbau massiv behindern und neue Investoren abschrecken würden, die unser Land so dringend braucht.“  

Valentina Daibers Schwerpunkt als Vizepräsidentin – sie ist seit 2015 im obersten Gremium des Verbands – liegt auf dem Mobilfunk „Ich freue mich sehr, in meiner neuen Funktion als Vizepräsidentin noch stärker die Arbeit des VATM unterstützen zu können. Der Verband steht für Wettbewerb, faire Rahmenbedingungen sowie Vielfalt und hat den klaren Anspruch, die digitalen Rahmenbedingungen zur Innovationsförderung in unseren Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu gestalten. Dabei werden die 5G-Technologie, Campusnetze und auf ihnen aufsetzende Dienste in Zukunft eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Daher werde ich mich ganz besonders auf diese Bereiche fokussieren.“

Wie vielfältig der VATM ist und welche Breite von Geschäftsmodellen er vertritt, zeigte sich auch bei den weiteren Wahlen. Als Mitglieder des VATM-Präsidiums bestätigte die Versammlung: Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung, Director Public Policy & External Affairs Vodafone Deutschland, Wolfram Rinner, Geschäftsführer GasLINE GmbH & Co. KG, Karsten Rudloff, Geschäftsführer dtms GmbH, Dr. Marc Schütze, Director Regulation 1&1 Drillisch AG, Rickmann von Platen, Vorstand/CCO freenet AG, Norbert Westfal, Sprecher der Geschäftsführung EWE TEL GmbH, und Peter Zils, Vorstandsvorsitzender ecotel communication ag.

Einen besonderen Fokus auf das Thema Investitionen wird Jan Budden von Deutsche GigaNetz haben: „Wir brauchen in Deutschland einen fairen, unverzerrten Wettbewerb für den nachhaltigen, volkswirtschaftlich sinnvollen Ausbau unterversorgter Regionen. Um Investoren hierzu langfristige Geschäftsmodelle anzubieten, ist die Schaffung vergleichbarer und ökonomisch vertretbarer Standards und Normen durch die Politik und Regulierung essentiell.“ Jan Lange, DB broadband, unterstreicht: „Kooperationen sind für die Erreichung der digitalen Agenda Deutschlands von entscheidender Bedeutung. DB broadband kann hier mit über 20.000 km vorhandener Glasfaser-Infrastruktur entlang der Schienenwege einen großen Beitrag dazu leisten, die breitbandige Vernetzung von Bevölkerung und Wirtschaft im Kreise des VATM voranzutreiben.“

Auch für vitroconnect ist die richtige Zusammenarbeit im Fokus. Dirk Pasternack: „Kooperationen sind eine notwendige Voraussetzung für einen zügigen, flächendeckenden und wirtschaftlichen FTTH-Ausbau. Das kann nur gelingen, wenn die unterschiedlichen Partner standardisiert zusammenarbeiten. vitroconnect hat sich von Anfang an dem Open Access verpflichtet und unterstützt zahlreiche Anbieter und Nachfrager beim Handel von Anschlussleistungen. Wie vitroconnect hat der VATM frühzeitig erkannt, wie wichtig dieses Thema ist und fördert z. B. mit dem AK S/PRI einen der wesentlichen Standardisierungsplattformen.“

Der VATM kümmert sich auch intensiv um den Bereich Geschäftskunden. Dieses Segment wird jetzt durch Carina Panek, Plusnet, verstärkt. „Es ist wichtig, dass die Wettbewerber trotz unterschiedlichster Geschäftsmodelle im VATM eine Plattform haben, um ihre Interessen zu bündeln und gemeinsam bei Politik sowie Verwaltung Gehör zu finden. Mir ist es wichtig, diese Schlagkraft weiter auszubauen. Hier gilt es, den Fokus nicht nur auf das in der Politik derzeit zentrale Thema Gigabitausbau zu legen, sondern auch auf die Anforderungen der Geschäftswelt und damit der Geschäftskundenanbieter, um in Deutschland auch diesbezüglich die richtigen Weichenstellungen für die digitalisierte Zukunft zu treffen.“

Im Amt bestätigt wurden im erweiterten Präsidium neben den neuen Mitgliedern Jan Budden, Jan Lange, Carina Panek und Dirk Pasternack: Stephan Drescher, Geschäftsführer envia TEL GmbH, Christian Plätke, geschäftsführender Gesellschafter IN-telegence GmbH, Stefan Riedel, CCO/Mitglied der Geschäftsführung Tele Columbus AG, Hans Peter Schmitt, Geschäftsführer Eutelsat Services & Beteiligungen GmbH und Dr. Stefan Winghardt, Mitglied der Geschäftsführung BT Germany, Head of BT Legal Germany & Austria BT Germany.

Martin Witt (Jahrgang 1955) ist seit Juni 2012 Vorstandsvorsitzender der 1&1 Telecommunication SE sowie seit 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung der 100%igen Tochtergesellschaft 1&1 Telecom GmbH. Nach dem Zusammenschluss von 1&1 Telecommunication SE und Drillisch war er bis August 2019 COO der 1&1 Drillisch AG. Seit Januar 2019 ist er Vorstandsvorsitzender der Drillisch Netz AG und hat die vollständige Verantwortung für 5G sowie den 5G-Netzausbau im Konzern übernommen. Witt begann seine berufliche Karriere als Entwicklungsingenieur für die Telekommunikation bei der Siemens AG. 2005 übernahm er die Aufgabe als Leiter für „Produkte & Innovationen“ bei debitel, bevor er 2008 Bereichsleiter Vertrieb & Handel bei der freenet AG wurde. Er studierte Physik an der Universität Heidelberg. Von 2016 bis 2020 war Martin Witt Vice-Chairman des europäischen Wettbewerberverbandes ECTA. Von 2014 bis 2017 war er Vorstand der United Internet AG.

David Zimmer ist Mitglied der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser, Gründer und Geschäftsführer der inexio. Zimmer (Jahrgang 1973) ist seit 1990 Unternehmer. Innerhalb des von ihm gegründeten Unternehmen inexio verantwortete er u. a. die Bereiche strategische Geschäftsentwicklung und Vertrieb der TK-Aktivitäten. Durch den Zusammenschluss in der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser ist inexio inzwischen Teil des größten Anbieters von FTTH-Anschlüssen in Deutschland. Zimmer baute verschiedene Unternehmen in der Medien-, IT- und TK-Branche sowie der Unternehmensberatung auf. Er war mehrmals Preisträger bei Deloitte Technology Fast50/Rising Star und 2012 Sieger bei Technology Fast 50. Im gleichen Jahr zeichnete ihn Ernst & Young als Entrepreneur des Jahres in der Kategorie Start-Up aus. Die damalige saarländische Ministerpräsidentin ernannte ihn 2016 zum Technologierat. Er ist zudem stellvertretender Präsident der IHK Saarland.

Valentina Daiber ist seit 1. August 2017 Vorstand Recht & Corporate Affairs der Telefónica Deutschland. In dieser Funktion verantwortet sie die Bereiche Recht, Compliance, Corporate Security und Datenschutz sowie die Regulierungsarbeit des Unternehmens, die Beziehungen zu Behörden und Regierungsstellen, die Public Affairs und den Bereich Corporate Responsibility. Zudem führt sie die Hauptstadtrepräsentanz von Telefónica und das Basecamp in Berlin. Zuvor war die Juristin Director Corporate Affairs bei Telefónica Germany. Zu Telefónica in Deutschland – damals noch Viag Interkom – kam Daiber 1999. Seit 2004 war sie in verschiedenen Führungspositionen tätig. Vor Telefónica arbeitete Daiber am Institut für Europäisches Medienrecht in Saarbrücken sowie für die damalige Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter in Ludwigshafen. Sie studierte an der Universität Saarbrücken. Valentina Daiber wurde 1967 in Neunkirchen/Saar geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.

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