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Was haben der „Tomatenfisch“, Bürgerbeteiligung und „Biofilme“ mit Bioökonomie zu tun?

Was haben der „Tomatenfisch“, Bürgerbeteiligung und „Biofilme“ mit Bioökonomie zu tun? Posted on 5. November 2020

In der vierten Ausgabe der Science Slam-Talks treffen am Donnerstag, den 12. November 2020 um 18 Uhr im YouTube-Livestream vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufeinander und tauschen sich zum Thema Bioökonomie aus. Dabei geht es um die Aquaponik-Technologie "Tomatenfisch", welche Fisch- und Gemüsezucht kombiniert. Außerdem geht es um Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe in der Bioökonomie und die Erforschung von innovativen Antifouling-Beschichtungen für den Einsatz in Industrie und Natur. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler räumen in dem Format mit thematischen Vorurteilen auf, geben den Zuschauenden Wissen auf den Weg und stellen innovative Entwicklungen aus dem Bereich Bioökonomie vor. Der Livestream wird auf dem YouTube-Kanal des Haus der Wissenschaft ausgestrahlt: https://youtu.be/CVQyqpFysow. Die Science Slam-Talks sind ein Projekt des Haus der Wissenschaft Braunschweig im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/21 – Bioökonomie.

Am 12. November 2020 sind bei den Science Slam-Talks auf dem YouTube-Kanal des Haus der Wissenschaft folgende Wissenschaftler*innen mit ihren Forschungsprojekten zu Gast:
– Dr. Hendrik Monsees, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V., Arbeitsgruppe Aquaponik und Ökophysiologie: Die Zucht von Fischen in Aquakultur kann dazu beitragen, natürliche Ressourcen und Ökosysteme zu schonen und zugleich die Nahrungssicherheit zu verbessern. Möglich ist dies jedoch nur in einer nachhaltigen Aquakultur: Ökologische, ökonomische und soziale Aspekte müssen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Zu diesem Dreiklang wird am IGB geforscht, zum Beispiel zu ressourcenschonender und effizienter Produktion, zu Tierwohl und alternativen Therapeutika, zu ökologischen Futtermitteln und Selbstversorgungs-konzepten. Besonders ressourcenschonend ist die am IGB entwickelte Aquaponik-Technologie, auch als Tomatenfisch bekannt: Die kombinierte Fisch- und Gemüsezucht spart Wasser, Energie, künstlichen Dünger, Platz und verringert die Emissionen in der Nahrungsproduktion deutlich.

Carolin Bohn & Dr. Florentin Schmidt, Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft; Forschungsprojekt "BIOCIVIS − Partizipation zur Sicherung des Nachhaltigkeitsnutzens und der gesellschaftlichen Teilhabe (in) der Bioökonomie": Aktuell gilt die Beteiligung von Bürger*innen an wegweisenden Entscheidungen (beispielsweise der Energiewende) als erwünscht. Hier zeigt sich: Beteiligungsprozesse müssen gerade im Kontext technisch und wirtschaftlich komplexer Themen sorgfältig gestaltet werden. Das Projekt "BIOCIVIS" fragt: Mittels welcher partizipativer Verfahren kann der Nutzen bioökonomischer Technologien gesellschaftlich gesichert und gleichzeitig eine Stärkung demokratischer Teilhabe realisiert werden? Um diese Frage zu beantworten werden im Verlauf des Projektes im Rahmen inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit partizipative Formate zur Sicherung des Nachhaltigkeitsnutzens und der gesellschaftlichen Teilhabe von/an Verfahren der mikrobiellen Biotechnologie entwickelt und überprüft.

Lisa Röpke, Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Arbeitsgruppe: Experimentelle Aquakultur; Forschungsprojekt: A³ – Alternative Antifouling Anwendungen: Biofouling stellt in vielen Industriezweigen ein lästiges Problem dar. Vorrangig hat die Schifffahrt mit schwerem Bewuchs zu kämpfen, der einen erhöhten Kraftstoffverbrauch verursacht und letztendlich die Rohstoffquellen weiter ausbeutet. In anderen Bereichen, wie z.B. der Korallenriffrestauration, möchte man hingegen nur einen bestimmten Biofilm haben, der die Attraktivität des Substrates für die Ansiedlung und das Überleben von Korallenlarven steigert. Im Forschungsprojekt A³ werden innovative und potentiell unbedenkliche Antifouling-Beschichtungen vorgestellt und erklärt, wie sie getestet wurden und warum das notwendig ist.

Zum Format: Wie genau funktioniert das mit dem Bioplastik aus Algen, Obstrückständen oder Maisstärke? Was ist grüne Gentechnik? Wie können wir es schaffen, eine umwelt- und klimafreundliche Ernährung für alle erschwinglich zu machen? Und wer oder was ist diese Bioökonomie eigentlich? Bei den Science Slam-Talks im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie geht das Haus der Wissenschaft Braunschweig in Livestreams diesen und vielen weiteren Fragen und Fakten auf den Grund. Zu Gast sind stets Science Slammer*innen und die, die es noch werden wollen. Sie erzählen, mit was sie sich abseits der Wettbewerbe beschäftigen. Dabei geht es um Forschung zu Prozessen und nachhaltigen Produkten oder um gesellschaftliche Fragen und Antworten, die eine Bioökonomie mit sich bringt.

Die Talks werden moderiert von:
– Dr. Julia Offe, scienceslam.de und
– Dr. Holger Kühnhold, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT).

Die Science Slam-Talks sind ein Projekt im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ein weiterer Livestream wird am 10. Dezember 2020 auf YouTube ausgestrahlt. Alle Livestreams sind anschließend dauerhaft auf dem Kanal aufrufbar.

Termin:
Science Slam-Talks #4
Donnerstag, 12. November 2020, 18-19 Uhr
Livestream auf dem YouTube-Kanal des Haus der Wissenschaft Braunschweig: https://youtu.be/CVQyqpFysow und https://www.youtube.com/HausderWissenschaft

Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie

Das Wissenschaftsjahr 2020/21 widmet sich dem Thema Bioökonomie. Knapper werdende Ressourcen und Nutzflächen bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung, Klimawandel und Rückgang der Artenvielfalt – all dies sind globale Herausforderungen. Eine Umstellung ist daher notwendig: weg von einer Wirtschaftsform, die auf fossilen Ressourcen basiert, hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise – der Bioökonomie. Die Wissenschaft treibt diese Innovationen voran und sorgt dafür, dass Mikroorganismen, Proteine, Algen und weitere „kleine Helden“ der Bioökonomie große Wirkung entfalten. Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, diesen Wandel im Dialog mit Wissenschaft und Forschung und im Rahmen zahlreicher Diskussions- und Mitmachformate im Wissenschaftsjahr aktiv mitzugestalten.
www.wissenschaftsjahr.de

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