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paragon wächst 2019 deutlich zweistellig in schrumpfendem Gesamtmarkt

paragon wächst 2019 deutlich zweistellig in schrumpfendem Gesamtmarkt Posted on 21. August 2020

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· Automotive-Geschäft entwickelt sich in rückläufigem Gesamtmarkt stark – Wachstum um 16 % auf 139,5 Mio. Euro
· Segment Mechanik mit deutlichem Zuwachs beim Außenumsatz um rund ein Drittel – Umsatz des Fachbereichs Akustik steigt um 37%
· EBIT vor allem durch bekannte bilanzielle Bereinigung bei Finanzbeteiligung Voltabox erheblich belastet – unbereinigtes EBIT von -119,9 Mio. Euro, bereinigte EBIT-Marge bei -3,3 %
· Bereinigte EBITDA-Marge bei 8,9 % – unbereinigt bei -4,4 %
· Erstes Quartal trotz Produktionsstillstand in der zweiten März-Hälfte nur rund 3 % unter Vorjahr: Umsatz von 29,5 Mio. Euro bei EBITDA-Marge von 6,8 %
· Ausrichtung auf Zielbild „The paragon 2021“ schärft Marktauftritt und erweitert das Portfolio
· Prognose für 2020 bestätigt: Automotive-Umsatz zwischen 105 und 115 Mio. Euro bei EBITDA-Marge von 8 bis 12 %

paragon [ISIN DE0005558696] hat heute den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 sowie den Abschluss für das erste Quartal 2020 vorgelegt. In 2019 konnte das Unternehmen sein Wachstum der vergangenen Jahre im Automobilgeschäft erfolgreich fortsetzen. Im ersten Quartal 2020 hat der Konzern trotz des flächendeckenden Produktionsstopps der Fahrzeughersteller den Vorjahresumsatz nur knapp verfehlt. Die Geschäftsführung erwartet für das zweite Halbjahr – auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm – eine deutliche Verbesserung der Umsatz- und Ertragssituation und verweist in diesem Zusammenhang auf den am 4. September zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahresbericht.

In 2018 erzielte paragon-Automotive bereits einen Umsatzanstieg von 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich für das erneut kräftige Unternehmenswachstum im Geschäftsjahr 2019 war die gute Umsatzentwicklung im Segment Mechanik. Das größte Segment Elektronik dominierte mit einem Segmentumsatz von 94,2 Mio. Euro weiterhin die Konzernaktivitäten. Davon entfielen 89,8 Mio. Euro auf den Umsatz mit Dritten in den Geschäftsbereichen Sensorik, Interieur und Digitale Assistenz. Während der Geschäftsbereich Sensorik einen leichten Rückgang aufgrund von Lebenszykluseffekten verzeichnete, konnte der Umsatz im Geschäftsbereich Interieur im Zuge steigender Ausstattungsraten um 4,1 % auf 52,1 Mio. Euro gesteigert werden. Hier konnte sich insbesondere der Fachbereich Akustik gut entwickeln und wuchs um 37,1 % auf 22,9 Mio. Euro. Der junge Geschäftsbereich Digitale Assistenz trug mit einer Steigerung um 244,1 % auf 4,2 Mio. Euro zum Segmentumsatz bei.

Der Segmentumsatz im Segment Mechanik betrug 46,1 Mio. Euro gegenüber Dritten. Mit einer Wachstumssteigerung von 31,7 % konnte in diesem Segment ein überproportionales Wachstum erzielt werden. Im Berichtsjahr 2019 war die Serienproduktion von Spoiler-Antriebssystemen der neuesten Generation ein größerer Umsatzträger. Des Weiteren wurden Umsatzerlöse aus der Realisierung von Entwicklungsprojekten in Höhe von 6,5 Mio. Euro generiert.

„Wir haben die Herausforderungen im Jahr 2019 gemeistert, die richtigen Schlüsse aus den Entwicklungen gezogen und unser Automotive-Geschäft erfolgreich weiterentwickelt. Darauf können wir aufbauen. Die Coronavirus-Pandemie wird uns dabei nur vorübergehend einschränken. Unsere Maßnahmen sind längst auf das Zielbild ‚The paragon 2021‘ ausgerichtet. Zukünftig werden wir die Vielfalt unserer Produkte und die Potentiale für Synergien in unserem Lösungsportfolio noch eingängiger aufzeigen können“, sagt Klaus Dieter Frers, CEO und Gründer von paragon.

Als Folge von erheblichen und zum Teil projektbedingten Unsicherheiten hat die Voltabox AG, die das zukünftig nicht fortgeführte Segment Elektromobilität abbildet, die Business-Planung für die Folgejahre mit deutlich konservativeren Annahmen überarbeitet. Daraus ergab sich für das Geschäftsjahr 2019 ein außerplanmäßiger Wertminderungsbedarf von 80,7 Mio. Euro. Das EBIT von paragon Automotive war insbesondere durch bereits berichtete Mehrkosten im Rahmen von Produktanläufen sowie durch Konsolidierungs- und Integrationskosten belastet. Die um diese einmaligen Effekte bereinigte EBIT-Marge beträgt -1,8 %.

Der angestoßene Verkaufsprozess der Anteile an der Finanzbeteiligung Voltabox kommt gut voran. Die Gesellschaft befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen. Die Geschäftsführung erwartet wie angekündigt einen Abschluss der Transaktion im dritten Quartal.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 konnte paragon – vor dem durch die Ausbreitung des Coronavirus bedingten Shutdown – sein überdurchschnittliches Wachstum zunächst fortsetzen. Dieser positive Auftakt wurde jedoch spätestens Mitte März jäh durch die Ankündigung von Werksschließungen seitens der paragon-Kunden unterbrochen. Die Umsatzausfälle durch die daraus resultierende temporäre Unterbrechung der Fertigung an den paragon-Produktionsstandorten haben folglich bereits Auswirkungen auf das Ergebnis im ersten Quartal. Der Umsatz im Automobilgeschäft beläuft sich in den ersten drei Monaten auf 29,5 Mio. Euro und liegt damit aber nur 3 % unter dem Vorjahreswert. Mit einem EBITDA von 2,0 Mio. Euro beläuft sich die entsprechende Marge auf 6,8 %.

„An vorderster Stelle steht die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betont Dr. Matthias Schöllmann, Geschäftsführer Automotive. „Unser Geschäft zeigt sich erfreulich robust gegen die erheblichen globalen Auswirkungen der Coronakrise. Heute produzieren wir bereits wieder auf einem sehr guten Niveau. Auf Basis unserer robusten Kundenbasis, der umgesetzten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und unseres Produktangebots ist unser operatives Geschäft sehr gut aufgestellt.“

Im Geschäftsjahr 2019 reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um 4,8 % auf 6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 7,2 Mio. Euro), während die aktivierten Entwicklungsleistungen infolge der erforderlichen Technologisierung auf 19,1 Mio. Euro (Vorjahr: 15,7 Mio. Euro) stiegen. Der Materialaufwand stieg insbesondere durch einen Margenrückgang im Segment Elektromobilität um 29,5 % auf 137,2 Mio. Euro (Vorjahr: 105,9 Mio. Euro). Damit ergibt sich das Geschäftsjahr 2019 ein Rohertrag in Höhe von 90,1 Mio. Euro (Vorjahr: 113,5 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 46,9 % entspricht (Vorjahr: 60,6 %).

Ergebnis deutlich von Wertminderungseffekten gekennzeichnet

Der Personalaufwand stieg infolge der ganzjährigen Vollkonsolidierung von drei Tochtergesellschaften um 14,7 % auf 59,8 Mio. Euro (Vorjahr: 52,2 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich dadurch auf 31,1 % (Vorjahr: 27,8 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 24,3 % auf 38,6 Mio. Euro (Vorjahr: 31,1 Mio. Euro). Dies ist insbesondere auf Währungs- und Forderungsbewertungen sowie höhere Versicherungsaufwendungen zurückzuführen. Damit verringerte sich das unbereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 30,3 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von -4,4 % entspricht (Vorjahr: 16,2 %).

Nach planmäßig erhöhten Abschreibungen von 22,2 Mio. Euro (Vorjahr: 14,4 Mio. Euro) reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -119,9 Mio. Euro (Vorjahr: 14,8 Mio. Euro). Die unbereinigte EBIT-Marge verringerte sich damit auf -62,4 % (Vorjahr: 7,9 %).

Aufgrund gestiegener Finanzierungsaufwendungen ergab sich ein Finanzergebnis von -6,9 Mio. Euro (Vorjahr: -4,2 Mio. Euro) infolge der Neuemission der Schweizer Anleihe in Höhe von 35 Mio. CHF. Der paragon-Konzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis von -123,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,4 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -18,29 Euro (Vorjahr: 0,52 Euro).

Signifikante Reduktion des Working Capital

Die Vermögenswerte des paragon-Konzerns haben sich zum Bilanzstichtag im Wesentlichen durch Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Vorräte sowie gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 24,4 % auf 274,1 Mio. Euro verringert (31. Dezember 2018: 362,3 Mio. Euro).

Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich auf 166,9 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 176,7 Mio. Euro). Dies resultiert aus der außerplanmäßigen Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte und der Geschäfts- oder Firmenwerte. Das Sachanlagevermögen ist von 50,5 Mio. Euro auf 69,3 Mio. Euro angestiegen, ursächlich hierfür sind die Zugänge in Höhe von 24,0 Mio. Euro in Folge der IFRS 16 Erstanwendung.

Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich auf 107,2 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 185,6 Mio. Euro). Dies ist auf die Verringerung der Vorräte um 24,0 % auf 44,8 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 58,9 Mio. Euro) infolge von Abwertungen im Segment Elektromobilität zurückzuführen. Die Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 36,3 % auf 45,0 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 70,7 Mio. Euro) resultiert aus der planmäßigen Reduzierung der Zahlungsziele bei Kunden der Voltabox.

Das Eigenkapital verringerte sich insbesondere infolge des deutlich gesunkenen Konzernergebnisses in Höhe von -82,8 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 2,3 Mio. Euro) auf 52,6 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 177,8 Mio. Euro). Die auch durch die IFRS 16 Erstanwendung reduzierte Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 19,2 % (31. Dezember 2018: 49,1%).

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten stiegen auf 143,5 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 100,1 Mio. Euro) an, was insbesondere auf den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Anleihen auf 82,6 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 49,9 Mio. Euro) infolge der Emission der Anleihe in Schweizer Franken zurückzuführen ist. Der Anstieg der langfristigen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 19,4 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 0,9 Mio. Euro) resultierte insbesondere aus der IFRS 16 Erstanwendung.

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten wurden auf 78,0 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 84,4 Mio. Euro) reduziert. Neben der Verringerung kurzfristiger Darlehen um 30,3 % auf 28,9 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 41,4 Mio. Euro) durch Tilgungen erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 17,2 % auf 33,1 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 28,2 Mio. Euro) durch längere Zahlungsziele.

Cashflow zum Vorjahr stark verbessert

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum auf 14,1 Mio. Euro (Vorjahr: -53,5 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des um 137,4 Mio. Euro geringeren Ergebnis vor Steuern (EBT) sowie einer Erhöhung der Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens ist diese Entwicklung insbesondere auf eine Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und des Vorratsvermögens zurückzuführen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verminderte sich im Berichtszeitraum auf -35,4 Mio. Euro (Vorjahr: -73,4 Mio. Euro). Diese Entwicklung resultiert aus geringeren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und geringeren Auszahlungen für Unternehmenserwerbe. Die Geschäftsführung hatte für das Berichtsjahr eine Investitionssumme (CAPEX) von rund 40 Mio. Euro prognostiziert, die mit einer Höhe von 42,8 Mio. Euro um 6,9 % übertroffen wurde.

Damit ergibt sich ein Freier Cashflow in Höhe von -55,4 Mio. Euro (Vorjahr: -102,3 Mio. Euro).

Gut aufgestellt für das Krisenjahr

Im Geschäftsbereich Sensorik strebt paragon einen Ausbau des Marktanteils durch einen weiteren Serienanlauf des Luftgütesensors AQS an. Während innerhalb des Geschäftsbereichs Interieur im Fachbereich Akustik sechs Neuanläufe im Volumen- und Premiumsegment für das Geschäftsjahr 2020 geplant sind, erwartet der Fachbereich Cockpit in Summe 16 Serienneuanläufe im Volumen- und Premiumsegment. Weiterhin wird der prämierte ETONLautsprecher Core S3 in den Vertrieb eines paragon Kooperationspartners, der europäischer Marktführer für Aftersales Car-Hifi ist, aufgenommen. Zu den Serienstarts im Fachbereich Cockpit zählt u. a. die Produktion der ersten Lkw-Infotainment- und Innenraum Fernbedienung der Welt. Der Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik setzt u. a. nach der erfolgreichen Belieferung von Pilotserien die Industrialisierung einer neuen Antriebseinheit für den Spoiler eines High-Performance-Fahrzeugs eines deutschen Premium-OEMs fort. Der junge Geschäftsbereich Digitale Assistenz plant in 2020 den Serienneuanlauf von 15 Projekten im Volumen- sowie im Luxussegment.

Die Geschäftsführung hatte ihre ursprüngliche Prognose im laufenden Jahr vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich massiven Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bereits zurückgenommen. Auf Basis der aktualisierten Abrufe der Kunden erwartet die Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2020, im Automotive-Geschäft einen Umsatz zwischen 105 und 115 Mio. Euro zu erzielen. Im automobilen Kerngeschäft strebt paragon unter dem Eindruck der herausfordernden Rahmenbedingungen eine EBITDA-Marge von 8 bis 12 % an.

Der vollständige, testierte Konzernabschluss der Gesellschaft als Bestandteil des Geschäftsberichts sowie der Zwischenbericht zum 31. März 2020 stehen unter https://www.ir.paragon.ag zum Download bereit.

 

Über paragon GmbH & Co. KGaA

Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt a.M. notierte paragon GmbH & Co. KGaA (ISIN DE0005558696) entwickelt, produziert und vertreibt zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Automobilelektronik, Karosserie-Kinematik und Elektromobilität. Zum Portfolio des marktführenden Direktlieferanten der Automobilindustrie zählen im Segment Elektronik innovatives Luftgütemanagement, moderne Anzeige-Systeme und Konnektivitätslösungen sowie akustische High-End-Systeme. Im Segment Mechanik entwickelt und produziert paragon aktive mobile Aerodynamiksysteme. Darüber hinaus ist der Konzern mit der ebenfalls im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse AG in Frankfurt a.M. notierten Tochtergesellschaft Voltabox AG (ISIN DE000A2E4LE9) im schnell wachsenden Segment Elektromobilität mit selbst entwickelten und marktprägenden Lithium-Ionen Batteriesystemen tätig.

Neben dem Unternehmenssitz in Delbrück (Nordrhein-Westfalen) unterhält die paragon GmbH & Co. KGaA bzw. deren Tochtergesellschaften Standorte in Suhl (Thüringen), Landsberg am Lech und Neu-Ulm (Bayern), St. Georgen (Baden-Württemberg), Limbach (Saarland), Aachen (Nordrhein-Westfalen) sowie in Kunshan (China), Oroslavje (Kroatien) und Austin (Texas, USA).

Mehr Informationen zu paragon finden Sie unter www.paragon.ag.

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