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Neuer Bericht von Amundi und IFC zeigt: Schwellenländer-Emissionen von Green Bonds erreichen Rekordvolumen von 52 Milliarden US-Dollar und können bei Bewältigung von Marktschocks helfen

Neuer Bericht von Amundi und IFC zeigt: Schwellenländer-Emissionen von Green Bonds erreichen Rekordvolumen von 52 Milliarden US-Dollar und können bei Bewältigung von Marktschocks helfen Posted on 14. Mai 2020

  • Im Jahr 2019 stiegen die Emissionen grüner Anleihen aus Schwellenländern um 21 Prozent auf 52 Milliarden US-Dollar, wobei China der größte Emittent ist.
  • 2019 bisher erfolgreichstes Jahr für den globalen Green-Bond-Markt. Emissionen erreichen Rekordvolumen von 240 Milliarden US-Dollar.
  • Hoher Bedarf an grünen Investments: Die aktuelle Pandemie verdeutlicht, dass verantwortungsbewusste Investoren und Emittenten in Schwellenländern durch grüne Anleihen zusammenarbeiten können, um langfristiges Kapital freizusetzen und Emittenten dabei zu helfen, widerstandfähiger gegenüber zukünftigen Marktschocks zu werden.

Amundi, Europas größter Vermögensverwalter, und die Internationale Finanz-Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe, haben ihren jährlichen Emerging Market (EM) Green Bond Report veröffentlicht. Die zweite Ausgabe des Amundi-IFC Emerging Market Green Bond Report 2019 konzentriert sich ausschließlich auf Investitionen in grüne Anleihen aus Schwellenländern. Ziel des Reports ist es, den Markfortschritt zu beleuchten, künftige Chancen aufzuzeigen und damit die öffentliche Informationslücke in Bezug auf grüne Schwellenländeranleihen zu schließen. Der vollständige Bericht ist hier verfügbar.

Die COVID-19-Krise und der aktuelle Stand der DingeZum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichtes ergreifen Regierungen auf der ganzen Welt beispiellose Maßnahmen zur Bekämpfung einer der schwersten Pandemien seit der Spanischen Grippe. Dabei haben Schwellenländer weit weniger Spielraum für fiskal- und geldpolitische Aktionen. Frühindikatoren zeigen, dass sie unverhältnismäßig stark von der COVID-19-Krise betroffen sind. Emittenten von grünen Anleihen und Investoren stehen jetzt vor der Herausforderung, die aktuellen Marktturbulenzen zu überwinden.Verantwortungsbewusste Investoren mit längerfristigen Allokationen in Schwellenländern können Emittenten dabei unterstützen, widerstandsfähiger zu werden, indem sie über Green Bonds und ESG-Fonds mit ihnen zusammenarbeiten. So lässt sich auch langfristiges Kapital freisetzen. Seit Beginn der Krise war der Anlagestrom in grüne Investments stabiler als in ihre traditionellen Pendants. Möglicherweise halten Anleger grüne Emittenten für langfristiger orientiert und flexibler, um kurzfristige Volatilität meistern zu können.

Anleihemärkte bieten notwendige Finanzierungsmöglichkeiten für nachhaltige Entwicklung

Die Finanzierung der Verpflichtungen von Ländern in Bezug auf Klima und nachhaltige Entwicklung wird globale Investitionen in einem noch nie dagewesenen Umfang erfordern. Die IFC schätzt das komplette Klima-Investitionspotenzial in den Städten der Schwellenländer bis 2030 auf 29,4 Billionen US-Dollar. Nachhaltige Finanzkonzepte und -produkte, wie beispielsweise Fremdkapitalinstrumente, helfen bereits jetzt, die Lücke zu schließen, indem sie Projekte mit ökologischem und sozialem Nutzen finanzieren.

Der globale Markt für Green Bonds gewinnt rasch an Dynamik – die Marke von 700 Milliarden US-Dollar an ausstehenden Emissionen wurden bereits überschritten. Dieser Markt ist eine bedeutende Finanzierungsquelle für Projekte mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt in Industrie- und Schwellenländern. Der Anlegerappetit auf grüne Anleihen nimmt weiter zu, und auch Emittenten aus Schwellenländern dürften von der steigenden Nachfrage profitieren.

Auflage von grünen Schwellenländeranleihen im Jahr 2019

Der globale Markt für Green Bonds übertraf sich im vergangenen Jahr selbst. Mit 240 Milliarden US-Dollar betrug das Emissionsvolumen drei Prozent aller im Jahr 2019 weltweit emittierten Anleihen. Die Emission von grünen Schwellenländeranleihen stieg um 21 Prozent auf 52 Milliarden US-Dollar. Damit wuchs der gesamte Markt auf 168 Milliarden US-Dollar. Treiber dieser Entwicklung ist die steigende Erkenntnis der Vorteile grüner Anlagen, wie unter anderem stabile und vorhersehbare Renditen, bei Emittenten und Anlegern. Außerdem steigt das Bewusstsein für die Bedeutung von ESG-Produkten und Strategien.

Die Region Ostasien-Pazifik begab 81 Prozent der grünen Schwellenländeranleihen. Dabei wuchs das Emissionsvolumen chinesischer Papiere, wie schon im Vorjahr, am kräftigsten. Insgesamt steigerten die Schwellenländer ihre Emissionen im Jahr 2019 auf 18 Milliarden US-Dollar, das sind fast dreimal so viel wie 2018. Dabei sehen wir bei den Emittenten eine große geografische Diversifizierung: Neben China sind darunter Länder wie Indien, Chile, Polen, die Philippinen, die Vereinigten Arabischen Emirate und Brasilien.

Im Jahr 2019 lag der Umfang einzelner Green-Bond-Emissionen aus Schwellenländern zwischen 1,5 Millionen und 2,9 Milliarden US-Dollar. Dabei stieg die Zahl der Benchmark-Anleihen in Höhe von mindestens 300 Millionen US-Dollar auf 60 – das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 52 Prozent davon wurden in Hartwährung begeben. China ausgenommen, machen Emissionen in Landeswährung neun Prozent aller grünen Schwellenländeranleihen aus. Die Gelder fließen dabei zum größten Teil in Projekte für erneuerbare Energien, gefolgt von Verkehr, ökologischen Immobilien, Abfall, Wasser und Erhaltung der Artenvielfalt.

Finanzinstitute stellen in den Schwellenländern nach wie vor den größten Emissionssektor. Ihr Anteil liegt bei 59 Prozent, im Vergleich zu 19 Prozent in den Industrieländern. Es folgen Unternehmen, die nicht aus der Finanzbranche kommen (35 Prozent), Staaten (12), Regierungsbehörden (5) und Kommunen (0,1). Unternehmen und Staaten erhöhten dabei ihren Marktanteil im Bereich der grünen Anleihen.

Regulatorische und politische Entwicklungen unterstützen sowohl bei der Standardisierung in der Praxis als auch dabei, den Bereich Green Finance zu definieren. Bis 2019 wurden in mindestens vierzehn Schwellenländern nationale Richtlinien für grüne Anleihen aufgestellt. Dazu kamen globale Initiativen wie die Green Bond Principles und der EU Green Bond Standard, die viele der auf nationaler und regionaler Ebene eingeführten Regelungen und Strategien untermauern.

Zukunftspotenzial des Marktes für grüne Schwellenländeranleihen

Das gestiegene Anlegerinteresse an grünen Anleihen und das steigende Bewusstsein für grüne Produkte beflügeln das Wachstum – bei Emissionen ebenso wie bei Investitionen. Amundi und die IFC stellen jedoch fest, dass fünf zentrale Herausforderungen angegangen werden müssen, um die Expansion des Marktes weiter zu erleichtern:

  1. Qualität und Zugang zu Informationen, um grüne Investments zu identifizieren, zu messen und nachzuverfolgen.
  2. Lieferengpässe, einschließlich der eingeschränkten Verfügbarkeit von als grün ausgewiesenen Anlagen sowie einer Pipeline grüner Projekte.
  3. Fehlendes Bewusstsein und Wissen zur Auflage von Green Bonds und zu dem Investment in diese Produkte.
  4. Allgemeine wirtschaftliche und politische Instabilität sowie Herausforderungen, die durch regulatorische Rahmenbedingungen entstehen. Dazu gehören vereinheitlichte Standards, Definitionen und Taxonomien für grüne Geldanlagen.
  5. Gering entwickelte Kapitalmärkte mit unzureichender Liquidität und hohen Transaktionskosten.

Yerlan Syzdykov, Global Head of Emerging Markets bei Amundi, sagt: “Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit der IFC bei der zweiten Ausgabe dieses Berichts. Gerade jetzt, da Regierungen und Gesellschaft zusammen gegen COVID-19 vorgehen, erkennen wir, wie wichtig es ist, unsere Wirtschaft widerstandsfähiger gegen globale Schocks zu machen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass Anleihemärkte dazu beitragen können, Finanzierungslücken zu schließen und Kapital für eine nachhaltige Entwicklung in Schwellenländern zu mobilisieren.

Die langfristigen Auswirkungen der aktuellen Krise lassen sich nur schwer einschätzen. Dazu gibt es immer noch einige Herausforderungen bei der Messbarkeit von Green Bonds. Dennoch erhöht sich die Bewegung im Markt, weil immer mehr Anleger ihre Anlagestrategien mit ökologischen Überlegungen in Einklang bringen wollen. In unserer Studie zeigen wir, dass besonders Green Bonds aus Schwellenländern in ungewissen Zeiten wie wir sie gerade erleben, potenzielle Anzeichen von Widerstandsfähigkeit zeigen können.“

Jean Pierre Lacombe, Director of Global Macro & Market Research bei IFC, kommentiert: “In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich Green Finance immer stärker von einem Nischenmarkt zum Mainstream entwickelt. Das nächste Jahrzehnt ist entscheidend für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und die Aktivierung von Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung. Da die Länder angesichts der COVID-19-Pandemie vor vielen Herausforderungen stehen, bietet das grüne Finanzwesen innovative Lösungen für den Aufbau robuster Volkswirtschaften. Dieser Bericht zeigt, wo grüne Anleihemärkte ausgebaut werden können und welche Schritte dafür noch erforderlich sind."

1Quelle: IPE „Top 400 asset managers“, veröffentlicht im Juni 2019 auf der Grundlage der verwalteten Vermögen zum 31.12.2018

2Boston, Dublin, London, Mailand, Paris und Tokio

3Zahlen Amundi zum 31.03.2020

Über die Amundi Deutschland GmbH

Amundi, der führende europäische Vermögensverwalter und einer der Top 10 Global Player , bietet seinen 100 Millionen Kunden – Privatanlegern, Institutionen und Unternehmen – ein umfassendes Angebot an aktiven und passiven Spar- und Anlagelösungen, in herkömmlichen Vermögenswerten oder in Sachwerten.

Mit seinen sechs internationalen Investmentzentren , den Research-Kapazitäten im finanziellen und nichtfinanziellen Bereich sowie dem langjährigen Bekenntnis zu verantwortungsvollem Investieren ist Amundi einer der wichtigsten Akteure im Asset Management.

Die Kunden von Amundi profitieren von der Expertise und der Beratung von 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in nahezu 40 Ländern. Amundi wurde 2010 gegründet, ist seit 2015 an der Börse notiert und verwaltet aktuell ein Vermögen von mehr als 1,6 Billionen Euro .

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