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Auswirkung von COVID-19 auf Umicore

Auswirkung von COVID-19 auf Umicore Posted on 30. April 2020

Bei Umicore haben die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden höchste Priorität. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie Ende Januar hat Umicore an allen asiatischen Standorten, und später weltweit, strenge Hygiene- und andere Vorsichtsmaßnahmen eingeführt. Dazu gehören u. a. das Einhalten eines Mindestabstands („social distancing“), das Arbeiten von zu Hause, wo immer es möglich ist, und eine systematische Desinfektion des Arbeitsplatzes sowie strenge medizinische Protokolle für den Umgang mit Verdachtsfällen. Eine dedizierte Arbeitsgruppe steuert und entscheidet auf täglicher Basis über Umicores weltweite Maßnahmen gegen COVID-19. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und die Eindämmung einer weiteren Ausbreitung des Virus. Dank der frühzeitigen Umsetzung solch umfassender Schutzmaßnahmen blieb die Zahl der Infizierten innerhalb Umicores sehr begrenzt.

Um die Finanzliquidität sicherzustellen und die Auswirkungen von COVID-19 auf die Ergebnisse zu mildern, wurden Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Optimierung des Umlaufvermögens eingeführt sowie Neuinvestitionen verschoben. Umicore hat, wo es erforderlich war, die Produktionskapazität in kürzester Zeit angepasst und 10 Prozent der Beschäftigten freigestellt. Auch Neuinvestitionen werden vorerst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Infolgedessen erwartet Umicore für das Jahr 2020 Kapitalaufwendungen im Bereich von 400 bis 450 Millionen Euro, die damit deutlich unter dem Niveau von 2019 liegen werden. Außerdem schlug der Aufsichtsrat von Umicore auf der Jahreshauptversammlung, aus Vorsicht und zur Wahrung der Interessen aller Stakeholder, eine reduzierte Dividendenausschüttung von 0,375 € pro Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vor.

Starke Finanzstruktur und steigende Liquidität

Umicore verfügt über eine starke Bilanz und – mit einer sofortigen Barverfügbarkeit von € 1,2 Milliarden (+ € 0,2 Milliarden seit Ende März) – zudem über reichlich Liquidität. Etwa die Hälfte davon sind Barmittel in der Bilanz, wobei die andere Hälfte dem nicht genutzten Teil der zugesagten Konsortial- oder Terminkredite entspricht. Zusätzliche finanzielle Flexibilität wird mit mehr als 0,5 Milliarden Euro durch ungenutzte, nicht zweckgebundene Kreditlinien mit den wichtigsten Banken bereitgestellt. Neben der guten Liquidität verfügt Umicore über ein ausgewogenes Schuldenprofil ohne kurzfristige wesentliche Fälligkeiten, da die langfristigen festverzinslichen Verbindlichkeiten aus Privatplatzierungen eine gestaffelte Fälligkeit zwischen 2023 und 2031 aufweisen. Die beiden Konsortialkredite von insgesamt zwölf Banken laufen 2022 und 2025 aus.

Starkes erstes Quartal

Das Ergebnis von Umicore in den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres lag deutlich über dem des Vorjahres. Zurückzuführen ist das in erster Linie auf die starke Leistung des Recyclinggeschäfts, zu dem alle Geschäftsbereiche beigetragen haben. Precious Metals Refining profitierte von günstigen Lieferbedingungen und Metallpreisen. Gute Handelsbedingungen für Edelmetalle und bestimmte Platingruppenmetalle wirkten sich äußerst positiv auf den Bereich Precious Metals Management aus, während dem Geschäftsbereich Jewelry & Industrial Metals die starke Nachfrage nach Goldanlageprodukten und Goldrecyclingdiensten zugutekam.

Während die Geschäftsfelder Catalysis und Energy & Surface Technologies ebenfalls einen guten Jahresbeginn verzeichneten, machten sich die Auswirkungen von COVID-19 auf Umicores Geschäfte mit der Automobilindustrie, speziell für die Bereiche Autoabgaskatalysatoren und wiederaufladbare Batteriematerialien, im Februar in China und ab Mitte März 2020 auch in anderen Schlüsselregionen wie Europa und den USA bemerkbar.

Auswirkung von COVID-19 auf die Automobilindustrie

Die Automobilindustrie ist mit einem weltweiten Produktionsrückgang um 25 Prozent im ersten Quartal (im Vergleich zu 2019) stark von der COVID-19-Krise betroffen.

In China, wo die Epidemie im Februar ihren Höhepunkt erreichte, ziehen die Automobilproduktion und die Nachfrage langsam wieder an, wobei die Automobilproduktion im März um 45 Prozent zurückgegangen ist und die Lagerbestände weiterhin sehr hoch sind. Die Produktion sogenannter „New Energy Vehicles“, wie Elektro-, Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge, ging in China noch weiter zurück. Sie lag im März 57 Prozent unter dem Vorjahresniveau, nach einem Rückgang von 80 Prozent im Februar im Jahresvergleich. In anderen Teilen der Welt breitet sich das Virus immer noch aus oder erreicht seinen Höhepunkt. Seit Mitte März haben die Automobilhersteller ihre Produktion in wichtigen Märkten außerhalb Chinas, Koreas und Japans stillgelegt. Beispielsweise lag die Automobilproduktion in Europa und den USA im März 45 Prozent bzw. 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Europa wird die Produktion nach und nach wieder aufgenommen und für Nordamerika rechnet man mit einer Wiederaufnahme für Mitte Mai. Es wird jedoch erwartet, dass die Nachfrage im Automobilsektor weiterhin schleppend bleibt, da die Bereitschaft der Verbraucher zum Kauf von Autos aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf deren Kaufkraft erheblich abgenommen hat.

Daher geht Umicore derzeit davon aus, dass die weltweite Automobilproduktion für das Gesamtjahr um ca. 25 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen wird.

Auswirkung von COVID-19 auf die Geschäftstätigkeit Umicores

Umicores Produktion der in China ansässigen Werke für Autoabgaskatalysatoren und Batteriematerialien wurde zum Zeitpunkt der Feiertage des chinesischen Neujahrs und der darauf folgenden Wochen beeinträchtigt. Das Produktionsniveau hat seitdem aber wieder leicht angezogen. Die Gesamtnachfrage nach Fahrzeugen in diesen Regionen bleibt jedoch weiterhin fragil. Außerhalb Chinas, Koreas und Japans hat Umicore die Produktion in den Werken für Autoabgaskatalysatoren vorübergehend eingestellt, nachdem die Produktionslinien der Automobilkunden weitgehend stillgelegt wurden. Während die Auswirkungen von COVID-19 im ersten Quartal auf Umicores Automobilaktivitäten – Autoabgaskatalysatoren und Materialien für wiederaufladbare Batterien – größtenteils auf Asien beschränkt blieben, werden die vollen Auswirkungen auf das Produktionsniveau und die Endverbrauchernachfrage ab dem zweiten Quartal in den Geschäftsfeldern Catalysis und Energy & Surface Technologies spürbar werden. Die weit verbreiteten branchenübergreifenden Auswirkungen der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Rezession wirken sich auch erheblich auf die Nachfrage in den Geschäftsfeldern Cobalt & Specialty Materials, Electro-Optic Materials und Precious Metals Chemistry aus.

Im Geschäftsbereich Recycling haben Umicores Werk in Hoboken sowie die anderen Recyclingstandorte von Umicore ihren Betrieb unter Einhaltung strenger Hygienestandards und Vorsichtsmaßnahmen fortgesetzt.

Gesamtausblick auf 2020

Umicore geht derzeit davon aus, dass die weltweite Automobilproduktion im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25 Prozent zurückgehen wird. Daher erwartet der Konzern, dass das Recurring EBIT in den Bereichen Catalysis und Energy & Surface Technologies im Jahr 2020 deutlich unter dem Niveau von 2019 liegen wird. Basierend auf einer starken Leistung im ersten Quartal und weiterhin guten Lieferbedingungen, wird für das Jahr 2020 im Geschäftsfeld Recycling mit einem Recurring EBIT deutlich über dem Vorjahresniveau gerechnet, vorausgesetzt die Metallpreise bleiben auf dem aktuellen Niveau.

Während das Ausmaß der Auswirkungen von COVID-19 auf die Weltwirtschaft sichtbar wird, bleibt die Dauer höchst ungewiss und eine zuverlässige Einschätzung der Nachfrage extrem schwierig. Daher ist es heute unmöglich, einen verlässlichen quantifizierten Ausblick für 2020 zu geben. Ungeachtet der schwierigen Einschätzung erwartet Umicore, dass das Recurring EBIT für den Konzern deutlich unter dem Niveau von 2019 liegen wird.

Marc Grynberg, CEO von Umicore, sagt dazu: „Die COVID-19-Pandemie stellt uns alle vor beispiellose Herausforderungen, und meine ersten Gedanken gelten den Menschen, die am härtesten betroffen sind, und allen, die an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen. Unsere Priorität ist heute, mehr denn je, die Gesundheit und Sicherheit aller Umicore-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Wir sind in der Lage, diese schwierigen Zeiten zu meistern, und ich bin zuversichtlich, dass Umicore den überragenden Wachstumskurs wieder aufnehmen wird, sobald diese Krise überwunden ist, da sich die Welt auf einen nachhaltigeren Entwicklungspfad zubewegen muss. Abschließend möchte ich noch einmal allen Umicore-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern meinen aufrichtigen Dank und meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie den Arbeitsplatz sicher und gesund erhalten und sich für die Aufrechterhaltung unseres Betriebs und den Dienst an unseren Kunden einsetzen.“

Telefonkonferenz und Webcast

Heute Abend, Donnerstag, 30. April um 20.00 Uhr CEST, findet eine Telefonkonferenz und ein Webcast von Marc Grynberg, CEO, und Filip Platteeuw, CFO, statt.

Mehr Informationen dazu unter: https://www.umicore.com/covid-19-conference-call

[Wichtiger Hinweis: Aufgrund außergewöhnlicher Umstände bei unserem Service-Provider bitten wir Sie, sich 15 Minuten vor dem Beginn von der Konferenz und dem Webcast einzuwählen.]

Über die Umicore AG & Co. KG

Umicore ist ein globaler Materialtechnologie- und Recyclingkonzern. Das Unternehmen fokussiert sich auf Anwendungsbereiche, in denen seine Kenntnisse in Werkstoffkunde, Chemie und Metallurgie einen wesentlichen Unterschied machen. Seine Aktivitäten sind in drei Geschäftsfeldern organisiert: Catalysis, Energy & Surface Technologies und Recycling. Jedes Geschäftsfeld ist in marktorientierte Geschäftsbereiche untergliedert, die Werkstoffe und Lösungen bieten, die an der Spitze neuester technologischer Entwicklungen stehen und für das tägliche Leben unverzichtbar sind.

Umicores Strategie fokussiert sich auf Materialien für saubere Mobilität und Recycling mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dabei besteht der Anspruch, Werkstoffe auf eine Weise zu entwickeln, zu produzieren und zu recyceln, die dem Leitbild des Unternehmens gerecht wird: "Materials for a better life" ("Werkstoffe für ein besseres Leben").

Umicores Produktions-, Vertriebs, sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind auf der ganzen Welt angesiedelt, um den weltweiten Kundenstamm optimal zu betreuen. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von € 17,5 Milliarden (€ 3,4 Milliarden ohne Edelmetalle). Zurzeit beschäftigt er 11.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Umicore AG & Co. KG
Rodenbacher Chaussee 4
63457 Hanau
Telefon: +49 (6181) 59-02
Telefax: +49 (6181) 59-6670
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