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Wo bleibt die Rendite der Digitalisierung?

Wo bleibt die Rendite der Digitalisierung? Posted on 22. November 2018

Am 13. und 14. November fand im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus die CDO Aachen 2018 – Chancen digitaler Plattformen ergreifen! – statt. Das FIR an der RWTH richtete sein Programm an den aktuellen Fragen aus: Wie entwickle ich ein digitales Geschäftsmodell? Entwickle ich selbst eine Plattform oder „hänge“ ich mich an eine Existierende „an“? Wenn ich mein Geschäftsmodell vom Produktverkauf auf ein Abo-Modell umstelle, wie überwinde ich die hohen Investitionskosten? Wem gehören eigentlich die Daten? Und nicht zuletzt: Wo bleibt die Rendite der Digitalisierung?

Antworten darauf gaben Anwender und Visionäre aus Wirtschaft und Forschung, die in Vorträgen und interaktiven Workshops Herausforderungen sowie Lösungsansätze aus der Praxis formulierten. Alle Experten sind sich einig, „machen“ ist angesagt – selbst wenn die Lösung nicht bis ins letzte Detail zu Ende gedacht ist. Denn der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schafft es nicht, neue digitale Geschäftsmodelle zu platzieren. „Nur drei Prozent der Top 500 Unternehmen verfolgen ein digitales Geschäft. Das ist unser größtes Handicap: Wir haben Ideen und setzen sie nicht um.“, bringt Professor Günther Schuh, Direktor des FIR und CEO der e.GO Mobile AG, es auf den Punkt.

Neue Technologien eröffnen Unternehmen Möglichkeiten der Datenanalyse und -verwertung, die dabei helfen, den klassischen Verkauf von Maschinen und Anlagen zu einem Abo für Performance, einem digitalen Geschäftsmodell, das die Kundenbindung steigert und stetige Umsätze generiert, zu transformieren. Solche sogenannten Subscription- oder Abogeschäftsmodelle bezeichnen eine an der Produktivitätssteigerung ausgerichtete Serviceleistung mit einem ausgeprägten Interesse am Kundenerfolg. Eine solche Transformation kann nur parallel zum laufenden Geschäft erfolgen, was die Akteure vor nicht geringe Herausforderungen stellt. „Ambidextrie“ beschreibt die Fähigkeit, „beidhändig“ die bestehenden Aufgaben zu erfüllen und gleichzeitig die neuen Geschäftsmodelle voranzutreiben. Diese Fähigkeiten und auch die Motivation dafür erreicht ein Unternehmen nur durch die adäquate Qualifikation seiner Mitarbeiter.

Nicht alle Fragen konnten abschließend geklärt werden. Umso wichtiger ist, dass Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenarbeiten, um mögliche Lösungen schnell zu erproben und weiterzuentwickeln oder auch zu verwerfen, um Neues zu schaffen. Das empfanden auch die Teilnehmer, die im Cluster Smart Logistik die „Digitalisierung“ als greifbar erlebten und viel über die potenzielle Wertschöpfung hörten: Sie lernten Methoden kennen, mit deren Hilfe schnell und gezielt Ansätze für ein neues Geschäftsmodell entwickelt werden können. Sie erkannten, dass Innovation und Umsatz keine Gegenpole sind und „Hand in Hand“ bzw. „beidhändig“ vorangetrieben werden müssen. Ein Besucher fasste es trefflich zusammen: „Wir müssen noch weit(er) gehen und „partnern", was das Zeug hält.“

Angesichts der Relevanz und Vielfalt der Themen „partnerten“ gleich mehrere Veranstalter: Das FIR an der RWTH Aachen, der VDMA, der digitalHUB Aachen sowie das Industrie 4.0 Maturity Center und die Center Connected Industry und Smart Services im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus.

Weitere Informationen: cdo-aachen.de.

Über FIR an der RWTH Aachen

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Informationslogistik mit dem Ziel, die organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle Unternehmen der Zukunft.

Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter direkter Beteiligung von Experten aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung liegen die industriellen Verticals als Anwendungsfälle. Dies sind aktuell: Future Logistics, Smart Services und Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility.

Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen.

Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Zur Stärkung des Standorts NRW unterstützt das FIR als Johannes-Rau-Forschungsinstitut zudem die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern.

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