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Drei „Zeitzeichen“ errichtet – Projekt zur Geschichte der Uni-Standorte fertiggestellt

Drei „Zeitzeichen“ errichtet – Projekt zur Geschichte der Uni-Standorte fertiggestellt Posted on 28. Juli 2017

Die drei Standorte der Universität Potsdam – Am Neuen Palais, Golm und Griebnitzsee – blicken jeweils auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück. Das Projekt „Zeitzeichen“ holt sie in die Gegenwart zurück und macht sie Interessierten zugänglich: Es dokumentiert die Bau- und Nutzungsgeschichte jedes Campus – direkt vor Ort und zusätzlich im Internet. Mit der Aufstellung der Informationstafeln in Golm und Griebnitzsee sowie der Fertigstellung des ergänzenden Onlineportals ist das im Jubiläumsjahr 2016 begonnene Projekt nun abgeschlossen.  Anlässlich ihres 25-jährige Bestehens hatte sich die Universität ihrer eigenen Geschichte, der ihrer Vorgängereinrichtungen und ihrer Standorte gewidmet. So entstand das Portal www.uni-potsdam.de/zeitzeichen, eine umfangreichere Dokumentation der Campusgeschichte mit zahlreichen Fotografien aus allen Zeiten der Nutzung.

„Historische Orientierung ist wichtig“, sagt der Historiker und Leiter des Projekts, Prof. Dr. Manfred Görtemaker. „In Potsdam, das in so hohem Maße den Wechselfällen der Geschichte ausgesetzt war, gilt dies besonders. Die Stelen zur Bau- und Nutzungsgeschichte der drei Standorte sollen allen Studierenden, Mitarbeitern und Gästen der Universität, aber auch Touristen die Gelegenheit bieten, sich über das Vergangene und das Gegenwärtige zu informieren, und damit nicht zuletzt identitätsstiftend wirken.“

An der Bahnstrecke von Potsdam nach Berlin befindet sich der östlichste der drei Standorte der Universität Potsdam: der Campus Griebnitzsee. Die ältesten Gebäude stammen aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, als hier das Hauptlager des Deutschen Roten Kreuzes errichtet wurde. Unter den Nationalsozialisten residierte das DRK-Präsidium auf dem Gelände – die architektonischen Spuren dieser Zeit sind bis heute sichtbar. Nach 1945 kurze Zeit Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, wurden die Gebäude ab 1952 von der „Akademie für Rechts- und Staatswissenschaft der DDR“ genutzt. Seit 1991 sind in den heute zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden die Juristische, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche sowie die aus dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) hervorgegangene Digital Engineering Fakultät angesiedelt. Die Informationstafel steht zwischen den Informations-, Kommunikations- und Medien-Zentrum (IKMZ/Haus 18) und Haus 28.

Westlich der Potsdamer Innenstadt liegt der Campus Golm, der größte Standort der Universität Potsdam. Die sehr verschiedenen Gebäude erzählen von den zahlreichen Institutionen, die im Laufe der Zeit auf dem Areal angesiedelt waren. Ab Mitte der 1930er-Jahre befand sich hier die Walther-Wever-Kaserne, in der ab 1943 die „Luftnachrichtenabteilung Oberbefehlshaber der Luftwaffe“ untergebracht war. 1951 zog eine Ausbildungseinrichtung des Ministeriums für Staatssicherheit ein, die – unter verschiedenen Namen – bis 1989 bestand. Im Juli 1991 übernahm die neu gegründete Universität Potsdam die Liegenschaften, die heute Teil des „Wissenschaftsparks Golm“ sind. Die Informationstafel steht zwischen Haus 2 und 3.

Die Gebäude auf dem Campus Am Neuen Palais haben eine lange und wechselvolle Nutzungsgeschichte: erbaut als Wirtschaftstrakt des Gästeschlosses Friedrichs des Großen, kamen auf dem Areal im Laufe der Zeit Bedienstete, Militärs und Potsdamer Bürger unter. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte und erweiterte die Brandenburgische Landeshochschule (später: Pädagogische Hochschule Karl Liebknecht) die historischen Gemäuer. Seit 1990 gehört das Neue Palais zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute sind in den Gebäuden große Teile der Universitätsverwaltung sowie die Philosophische und Teile der Humanwissenschaftlichen Fakultät beheimatet. Die Informationstafel steht vor Haus 9.

„Zeitzeichen“ wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und unterstützt von der Universitätsgesellschaft Potsdam e. V.

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